Wenn Ende Oktober von der Sommer- auf die Winterzeit umgestellt wird, schnellen jeweils die Einbruchszahlen in die Höhe. Im Schutz der Dämmerung haben Ganoven leichtes Spiel. Was in den letzten Jahren indes ebenfalls ansteigt, ist die Zahl der Hilfsmittel, die Einbrüche verhindern sollen: Von witzig anmutenden Gadgets bis zu hochprofessionellen Alarmanlagen gibt es massenhaft Produkte. Mit der Angst vor Einbrüchen wird eine Menge Geld verdient.
«Wir stellen fest, dass die Leute für das Thema stark sensibilisiert sind», sagt Paul Steffen, bei der Kantonspolizei Baselland für Kriminal- und Einbruchsprävention zuständig. «Grundsätzlich kann man sich sicher schützen. Die Frage ist, wieviel man ausgeben kann und will.»
Lieber richtige statt elektronische Hunde
Für mässig tauglich erachtet er dabei den elektronischen Wachhund, ein Gerät, das über Sensoren Bewegungen registriert. Streift jemand ums Haus, wird vom Band Hundebellen abgespielt. Kostenpunkt: rund 60 Franken. «Das kann einen verunsichernden Effekt haben», sagt Steffen. «Aber wenn der Einbrecher merkt, dass der Hund immer dann bellt, wenn er am selben Ort vorbeiläuft und dann erst noch auf dieselbe Art, fliegt die Täuschung schnell auf.» Besser: ein richtiger Hund, «das ist eine der effektivsten Präventionsmethoden.»
Andere Gadgets haben dagegen durchaus einen Effekt. Ein Bewegungsmelder zum Beispiel sorgt mindestens kurz für einen Überraschungseffekt. «Auch dann, wenn der Einbrecher sich vielleicht nur mal kurz nähern will, um auszuspähen, ob Sie verreist sind oder nicht», heisst es bei der Kantonspolizei Bern.
In eine ähnliche Kategorie fallen falsche Überwachungskameras, die mit blinkendem LED-Licht vorgeben, das Geschehen rund ums Haus zu filmen. «Besser noch ist eine Sirenen-Attrappe», sagt Steffen. «Gerade in dicht besiedeltem Gebiet überlegt es sich ein Einbrecher zweimal, in ein Gebäude einzusteigen, wenn er damit rechnen muss, dass gleich der Alarm losgeht und die Nachbarn aufmerksam werden.»
Mehr als eine Spielerei ist auch der Fernsehsimulator. Das Gerät täuscht das flackernde Licht eines laufenden Fernsehers vor. «Und das ziemlich gut», sagt Steffen. «Solange man die Lampe so positioniert, dass von aussen nicht zu sehen ist, dass das Licht gar nicht von einem TV kommt.» Der falsche Fernseher schlägt mit rund 30 Franken zu Buche.
Allerdings muss man sich auch mit den effizienteren Gadgets im Klaren sein: «Man spielt Poker», sagt Steffen. «Man versucht, den potentiellen Täter zu verunsichern. Wenn jemand tatsächlich einbricht, nützen die Geräte nichts. Darüber muss man sich im Klaren sein.»
Etwas sicherer sind kleine Fenster- und Türalarme. Sobald das Fenster oder die Tür geöffnet wird, ertönt ein lauter Signalton, der unerwünschte Besucher vertreiben soll und gleichzeitig noch die Nachbarn informiert. Der Alarm wird einfach am Tür- oder Fensterrahmen aufgeklebt und eingeschaltet. «Für Fenster gilt prinzipiell dasselbe wie für Türen: Sie werden von Einbrechern zumeist an ihren Schwachstellen aufgedrückt und aufgehebelt», schreibt die Kantonspolizei Bern.
Wer möglichst auf Nummer sicher gehen will, muss allerdings mehr Geld in die Hände nehmen und in eine Alarmanlage investieren. «Das machen auch immer mehr Hausbesitzer», sagt Urs Brönnimann vom Zentrum für Einbruchschutz in Bern. Als Anbieter von mechanischen Sicherheitsprodukten und als Alarmanlagen-Anbieter steht er den billigen Hilfsmitteln kritisch gegenüber.
«Rund 80 Prozent aller Einbrüche passieren am Tag», sagt er. «Da helfen die ganzen Bewegungsmelder und Fernseh-Attrappen nicht viel. Zudem können die meisten Einbruchs-Profis mittlerweile ziemlich schnell unterscheiden, was echt ist und was nicht. Wenn sich jemand wirklich unsicher fühlt, helfen nur echte Sicherheitsmassnahmen die in einem individuellen Sicherheitskonzept ausgearbeitet sind. Eine Alarmanlage ist nur ein Teil davon.»
Mit der Verstärkung von Fenstern und Türen könne die Einbruchwiderstandszeit von Türen und Fenstern von 30 Sekunden auf bis zu drei Minuten angehoben werden. «Eine Verstärkung der mechanischen Absicherung zusammen mit einer Alarmanlage, die losgeht, wenn sich jemand an Fenstern oder Türen zu schaffen macht, ist die effizienteste Methode.»
Das kostet. Um die Einbruchwiderstandszeit, die in einem normalen Einfamilienhaus ca. 30 Sekunden beträgt, nachhaltig zu verbessern, müssen zwischen 6000 und 8000 Franken aufgewendet werden, sagt Brönnimann.
Viel Geld. Hilfe zu professionellen Alarmanlagen und allen anderen Mitteln gibt es bei der Polizei. «In vielen Kantonen kann man sich bei der Polizei kostenlos beraten lassen», sagt Steffen. (eg/imk)
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