Heute Morgen blockierten Schweizer Greenpeace-Aktivisten alle Shell-Tankstellen in der Stadt Zürich. Sie protestierten – aus Umweltschutzsicht wohl zu Recht – gegen die Ölförderung in der Arktis, genauer: in der Tschuktschensee, dem Meer zwischen Alaska und Sibirien. Sie bedroht Flora und Fauna (z. B. Eisbären).
Etwas befremdlich wirkt da, dass Greenpeace statt mit dem Velo oder ÖV mit dem Auto zur Protestaktion fuhr, wie die Organisation selber twitterte. Womit fährt denn der Transporter – Süssmost? «Nicht mit Öl aus der Arktis», verspricht Greenpeace.
Im Internet machten sich andere Nutzer schon nach kurzer Zeit über die «Doppelmoral» der Aktivisten lustig. Ein Twitter-User frotzelt: «Wie die Südschneisengegner, die bald in die Ferien fliegen.«
Shell reicht Strafanzeige ein
Wie die Zürcher Polizei mitteilt, seien die Blockaden friedlich verlaufen. Den Aktivisten sei «eine angemessene Frist» eingeräumt worden, um sich zu entfernen. Ab dem späteren Vormittag wurden die Proteste nach und nach aufgelöst und die Aktivisten zu Befragungen und weiteren Abklärungen auf Polizeiwachen gebracht.
Für Greenpeace könnte die Besetzung der Tankstellen ein Nachspiel haben. Gegenüber der »NZZ" sagte eine Sprecherin des Ölkonzerns Royal Dutch Shell, dass jeder das Recht auf freie Meinungsäusserung habe. «Allerdings sollte diese friedlich verlaufen und die Sicherheit unserer Kunden, unserer Mitarbeiter und anderer sowie Eigentumsrecht nicht missachtet werden.» Weil dieser Grundsatz missachtet worden sei, der Konzern nun Strafanzeige eingereicht. (bö/cat)