Stewardess war der Lebenstraum von Ellen*. Passagieren über den Wolken das Essen servieren, jeden Tag in einem anderen Land sein. Doch daraus wird nichts, kürzlich hat die 24-Jährige von einer Airline eine Absage erhalten. Der Grund: Ein Tattoo am Unterarm. Für die Fluggesellschaft ein No-Go. «Den Grund der Absage kann ich absolut nicht nachvollziehen», sagt Ellen gegenüber Radio Energy. Sie fühlt sich diskriminiert. «Ich habe mich als Cabin Crew Member beworben, das ist mein Lebenstraum, seit ich Kind bin.»
Die Hautbemalung ist kaum zu sehen, zwei kleine Herzchen, die sich am Unterarm gegenüberliegen. Doch die Airlines haben eine strikte Haltung, die sie durchsetzen: «Wir fliegen in 30 Länder. So unterschiedlich unsere Destinationen sind, so unterschiedlich ist auch die Herkunft unserer Gäste», sagt Andreas Meier von der Fluggesellschaft Edelweiss gegenüber Energy. «Die liberale Lebensart der Schweiz sei nicht überall verbreitet und ein Tattoo «passt schlicht nicht zu unserer roten Uniform mit dem Glarner Tüechli».
Auch Swiss-Mediensprecherin Sonja Ptassek sagt, man lege insbesondere bei den Berufsgruppen mit Kundenkontakt wie etwa Flugbegleitern oder Piloten «Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild»: «Tattoos müssen von Uniform-Teilen abgedeckt sein.» Allerdings seien die Regeln weniger strikt als früher. Bis zu diesem Jahr waren auch kleinere Tattoos bei der Swiss gar nicht erlaubt, jetzt dürfen sie nur nicht mehr sichtbar sein. (vof)
*Name der Redaktion bekannt
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