Ärzte und Polizisten entscheiden, wer fahrunfähig ist
Billett weg wegen CBD-Hanf

CBD-Hanf wurde als legales Cannabis angepriesen. Der Konsum kann dennoch zu Problemen mit der Justiz führen, wie ein Fall aus dem Kanton St. Gallen zeigt. Grund: Cannabidiol macht müde.
Publiziert: 22.08.2017 um 15:35 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:56 Uhr
Das THC-lose Hanf in den Zigaretten kann müde und fahrunfähig machen.
Foto: Keystone

Der Trend rund um die Zigaretten mit Cannabidiol (CBD) wird von Monat zu Monat stärker. Erst vor wenigen Wochen lancierte der Schweizer Zigarettenhersteller Heimat eine Variante mit dem CBD-Hanf. Doch so straffrei, wie viele meinen, ist der Konsum nicht.

Wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt, kann der Konsum vom CBD-Hanf zum Ausweisentzug führen! Grund sind nicht etwa Spuren des berauschenden THC, sondern das Cannabidiol selbst: Dieser Stoff habe eine «dämpfende Wirkung» und mache schläfrig, sagt Polizeisprecher Florian Schneider.

Beim Urintest fast eingeschlafen

Verboten sei der Konsum nicht. «Es muss aber mit Ausweisentzug gerechnet werden, wenn man in einer Kontrolle aufgrund von CBD als fahrunfähig eingestuft wird», erklärt Schneider weiter.

In der Vergangenheit sei das durchaus schon passiert. Zwar gibt es bei der St. Galler Kantonspolizei keine explizite Statistik, die harte Zahlen dazu liefert. Aber: «Eine Person ist bei einer Polizeikontrolle und auch später beim Blut- und Urintest im Spital beinahe eingeschlafen», erzählt Schneider. Tests bestätigten, was der aufgegriffene Autofahrer zur Polizei sagte: Er habe CBD konsumiert.

Pikant: Die Fahrunfähigkeit in solchen Fällen wird nicht mit einem CBD-Wert beurteilt, sondern durch die Einschätzung der Polizisten und Ärzte.

«Es zählt der erste Eindruck», erklärt Marco Cortesi, Sprecher der Zürcher Stadtpolizei. Das sei so bei Trunkenheit, Drogenkonsum oder gar bei einer schweren Grippe. Je nach Resultat kommt es dann zu einer Anzeige, über die ein Richter entscheidet. (pma) 

Das bewirkt CBD-Gras

CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol, ein kaum psychoaktives Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf. Der Verkauf ist in der Schweiz grössteneils legal, weil der THC-Anteil (Tetrahydrocannabinol) unter 1% liegt. Je weniger THC eine Pflanze hat, desto grösser ist der CBD-Anteil. Der Stoff wirkt auf den Körper beruhigend, hilft gegen Krämpfe, Entzündungen und Schlafstörungen. (web)

CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol, ein kaum psychoaktives Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf. Der Verkauf ist in der Schweiz grössteneils legal, weil der THC-Anteil (Tetrahydrocannabinol) unter 1% liegt. Je weniger THC eine Pflanze hat, desto grösser ist der CBD-Anteil. Der Stoff wirkt auf den Körper beruhigend, hilft gegen Krämpfe, Entzündungen und Schlafstörungen. (web)

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