Absturz-Drama am Matterhorn
Vermisste Bergsteiger nach 45 Jahren identifiziert

45 Jahre lang galten sie als vermisst. Nun konnten zwei am Matterhorn abgestürzte Alpinisten mithilfe einer einer DNA-Analyse identifiziert werden.
Publiziert: 06.08.2015 um 15:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:22 Uhr
Stammt definitiv von einem der vermissten Alpinisten: Ein am Fusse des Matterhorngletscher gefundener Schuh.
Foto: Kantonspolizei Wallis

Die zwei japanischen Bergsteiger wurden am 18. August 1970 als vermisst gemeldet. Die damalige Nachsuche blieb erfolglos. Seither rätselte man über das Schicksal der beiden – bis jetzt.

Anfangs September 2014 hatte ein Bergsteiger am Fusse des Matterhorngletschers, auf etwa 2800 Meter über Meer menschliche Überreste entdeckt. Diese wurden damals zur Untersuchung nach Sitten in die Gerichtsmedizin des Spitals Wallis gebracht.

Angehörige aufgespürt

In Zusammenarbeit mit Spezialisten der Gerichtsmedizin wurden zwei DNA-Profile erhoben. Durch Nachforschungen der Kriminaltechnischen Abteilung, in Zusammenarbeit mit dem japanischen Konsulat in Genf, konnten Angehörige in Japan ausfindig gemacht werden.

Schliesslich konnte mittels eines DNA-Direktvergleichs nachgewiesen werden, dass es sich bei den aufgefundenen Knochen der zwei vermissten japanischen Bergsteiger handelt. Formell identifiziert wurde der erste Alpinist am 11. Juni 2015, der zweite am 20. Juli 2015.

Vermehrt vermisste Alpinisten entdeckt

Die Kantonspolizei führt eine Vermisstenliste, welche die Namen aller seit 1925 als vermisst gemeldeten Personen enthält. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Personen, welche im Hochgebirge oder in Gewässern als vermisst gemeldet wurden.

Das Matterhorn wurde bisher für rund 500 Menschen zur Todesfalle. Nach der Identifizierung der beiden abgestürzten Japaner gelten 26 Alpinisten noch immer als verschwunden.

Der Rückgang der Gletscher bringt vermehrt vermisste Alpinisten zum Vorschein, welche vor mehreren Jahrzehnten als vermisst gemeldet wurden. (gr)

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