Er war Türsteher und Kampfsportler. Und er war Mitglied der Hooligan-Bande «Zürichs kranke Horde» (siehe Box). Am Sonntagmorgen wurde Boris R*. († 30) in Zürich-Affoltern erschossen. Im Fokus der Ermittler steht der Kosovo-Albaner Jeton G.* (30). Er und das Opfer stritten seit längerem.
Nach BLICK-Informationen bedrohte er Boris R. am Freitag auf Facebook. Auf das Profil des Opfers schrieb er: «boris ich fick dis läbe (…) chum zu dim albtraum ich wird die letzte sekunde si wo du i dim läbe wirsch ha du hundesohn».
Nach Angaben eines Bekannten von Boris R. hatten sich die beiden Kontrahenten in der Tatnacht in Affoltern verabredet, um den Konflikt zu klären. Treffpunkt war ein ehemaliges Tattoo-Studio an der Wehntalerstrasse. Der vorbestrafte Jeton G. soll das Lokal vor kurzem gemietet haben. «Er wollte einen Spielsalon daraus machen», sagt der Informant.
Boris sei in der Tatnacht mit drei Kollegen dort aufgetaucht. Am Anfang habe ein ganz normales Gespräch stattgefunden. Plötzlich habe Jeton G. eine Waffe gezogen und auf die vier geschossen. Getroffen wurde nur Boris R. Er sank 100 Meter vom Tattoo-Studio auf der anderen Strassenseite zusammen. «Die drei Kollegen blieben bei ihm, versuchten zu helfen», sagt der Informant. Jeton und seine Kumpels hauten ab.
Die Polizei nahm in der Tatnacht drei Männer fest. Nach BLICK-Informationen waren zwei Freunde des Opfers. Der Dritte sei ein Begleiter von Jeton G. gewesen und erst später verhaftet worden. Er soll noch immer in Haft sein. Das Zwangsmassnahmengericht wollte gestern entscheiden, ob er in U-Haft bleibt.
Jeton G. und Boris R. sollen schon vergangenes Jahr in eine Schiesserei in Zürich verwickelt gewesen sein. Ein Bekannter erlebte den Vorfall am Schwamendingerplatz mit: «Jeton ging auf Boris zu und schoss in die Luft», sagt er. «Boris war nicht bewaffnet und haute ab.» Auch in der Tatnacht am Sonntag soll zuerst ein Warnschuss abgegeben worden sein. Die Zürcher Staatsanwaltschaft gibt keine Details bekannt.