Stahlblauer Himmel, Sonne so weit das Auge reicht und bis zu 25 Grad – trotz meteorologisch und kalendarischem Herbstanfang hält sich der Sommer hartnäckig. Statt kühler Bise ist nach wie vor Glace-Schlecken und Badi-Wetter angesagt.
Für Ende September sind die Temperaturen erstaunlich hoch. Das sieht auch SRF Meteo so: «Nein, das sind nicht die Temperaturen vom 26. Juli, sondern von heute, 26. September. Bei viel Sonnenschein werden 19 bis 25 Grad erreicht. Lokale Nebelfelder lösen sich rasch auf», so der Wetterdienst am Montagmorgen auf X (ehemals Twitter).
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«Klimawandel schreitet schnell voran»
Doch damit nicht genug: Mit den letzten warmen Tagen bewahrheitet sich, was Experten bereits prophezeit hatten. So hat Meteo-News-Meteorologe Klaus Marquardt bereits Mitte Monat die Befürchtung geäussert, dass die Schweiz auf den wärmsten September in der Geschichte hinsteuert. Das habe sich nun bestätigt: «Der Rekord wurde definitiv geknackt. Dieser Monat schlägt den durchschnittlichen September bisher um knapp vier Grad», so Roger Perret von Meteo News zu Blick. Damit handle es sich mit Abstand um den wärmsten September seit Messbeginn.
Obwohl sich viele über die hohen Temperaturen freuen würden, handle es sich aber keineswegs um eine positive Entwicklung. «Die sich häufenden Rekord-Monate sind ein klares Zeichen dafür, dass der Klimawandel sehr schnell voranschreitet.»
Zu verdanken sei das schöne Wetter dem Omega-Hoch. Bei dem Wetterphänomen werde warme Luft durch zwei Tiefdruckgebiete in Südosteuropa und im Atlantik über der Schweiz eingeklemmt. Dabei handle sich um eine sehr stabile Wetterlage, die über mehrere Tage oder gar Wochen anhalten könne.
Herbstliche Abkühlung frühstens Mitte nächste Woche
Auch in den nächsten Tagen geht es Perret zufolge sommerlich weiter. «Am wärmsten wird es am Donnerstag und am Freitag sowie voraussichtlich am Montag», so der Experte zu Blick. Die höchsten Temperaturen würden – wie so oft – in Basel, Genf und in Sitten VS erreicht. An diesen Stationen seien gar bis zu 28 Grad drin. «Wir bewegen uns definitiv an der absoluten oberen Grenze.»
Werden Anfang des nächsten Monats tatsächlich Temperaturen von 28 Grad erreicht, dürften bereits wieder die nächsten Rekorde geknackt werden. «Bei fast 30 Grad im Oktober sprechen wir definitiv von einem Rekord.»
Doch wann wird es endlich kühler? «Das ist eine gute Frage», sagt Roger Perret von Meteo News zu Blick. «Es ist frühestens Mitte kommender Woche mit einer herbstlichen Abkühlung zu rechnen», so der Experte. Dass es tatsächlich zu einem Temperatursturz kommt, sei aber nicht garantiert. «Es ist auch gut möglich, dass es mit Temperaturen um die 20 Grad weitergeht.» Der Herbst lässt also noch auf sich warten.