Bei einem Ausschaffungsflug von abgewiesenen Asylbewerbern nach Nigeria sind zwei Polizisten und zwei Mitarbeiter des Bundesamts für Migration (BFM) verletzt worden. Der Asylbewerber hat die vier Personen nach der Landung in der Stadt Lagos angegriffen, sagte BFM-Sprecher Martin Reichlin im Schweizer Radio SRF.
Besonders einer der Passagiere habe sich sehr aggressiv zur Wehr gesetzt, erklärte Reichlin. Einer der Polizisten sei am Kopf verletzt worden, die drei anderen Personen hätten nur leichte Verletzungen erlitten. Die Kopfverletzung des Polizisten habe sich nicht als gravierend herausgestellt.
Das Flugzeug flog am 4. November von Zürich nach Lagos. An Bord befanden sich unter anderen 23 Nigerianer und 46 unbewaffnete Schweizer Polizisten. BFM-Sprecher Reichlin konnte gegenüber dem Radio noch nicht sagen, ob das Bundesamt wegen des Vorfalls Massnahmen treffen wird. Das BFM nehme zurzeit noch eine Analyse vor.
Drei Nigeria-Flüge dieses Jahr
Laut dem BFM sind dieses Jahr rund 230 Ausländerinnen und Ausländer mit Sonderflügen ausgeschafft worden. Flüge nach Nigeria gab es drei.
Bei Rückführungen kam es bereits in der Vergangenheit zu Zwischenfällen. Im März 2010 verstarb ein gefesselter Nigerianer im Vorfeld eines Sonderflugs an einem Herzversagen. Der Mann litt laut zwei Gutachten an einer schweren Herzkrankheit.
Als nach einer Pause im Juli 2011 erstmals wieder ein Sonderflug nach Nigeria durchgeführt wurde, kam es beim Einstieg zu Komplikationen und Handgreiflichkeiten. (SDA)