Das Kleinflugzeug steckte in 84 Metern Tiefe im Bodensee: Der 70-jährige Pilot war damit am 18. Februar in dichtem Nebel beim Landeanflug auf den Flughafen Altenrhein abgestürzt. Heute fand der zweite Versuch statt, das Flugzeug zu bergen. Das Unterfangen wurde ein Erfolg.
Erneut war eine Auto-Fähre mit zwei Kranen an Deck auf den Bodensee vor Staad SG hinausfahren. Um etwa 13.15 Uhr zeigte sich erstmals ein Stück des Flugzeughecks über der Wasseroberfläche. Um 13.35 Uhr tauchten die Flügel auf. Rund eine Stunde nach Beginn der Bergung war die Piper schliesslich vollständig aus dem Wasser.
Anschliessend wurde das Wrack zum Hafen in Rorschach transportiert. Dort soll es zerlegt und auf einen Lastwagen umgeladen werden. Danach geht die Reise weiter zum Flughafen Payerne, wo die Unfallursache weiter abgeklärt wird.
Technische Probleme und Risiko für Taucher
Am 25. Februar wurde ein erster Versuch, das Flugzeug mit einem Seil aus dem Bodensee zu ziehen, abgebrochen. Technische Probleme sowie ein erhöhtes Risiko für die Taucher verunmöglichten die Bergung.
Seither erhielt das Wrack unter anderem Besuch von privaten Tauchern, die die Piper PA-34-200T umkreisten und fotografierten. Das Flugzeug steckte mit der Front aufrecht rund 1,5 Meter tief im Grund. Es hatte noch mehrere Hundert Liter Treibstoff an Bord.
Gurte im Vorfeld befestigt
Beim zweiten Anlauf waren wichtige Vorarbeiten bereits abgeschlossen: Am 29. April hatten Taucher Gurte unter den Tragflächen des Flugzeugs angebracht und ein Lastenseil eingeschlauft. Unter anderem schlossen sie auch die Türe des Cockpits. Danach wurde das Lastenseil in einer Tiefe von 49 Metern am Seil einer Boje fixiert.
Die Piper hatte sich am 18. Februar bei starkem Nebel im Landeanflug auf den Flughafen Altenrhein befunden. Nachdem der Tower jeglichen Funk- oder Radarkontakt verloren hatte, wurde Alarm ausgelöst. Schliesslich konnte der 70-jährige Pilot im See nahe der Absturzstelle gefunden werden. Er hatte sich bei einer Wassertemperatur von rund fünf Grad an einem abgebrochenen Flugzeugteil festgehalten, bevor er mit einem Fischerboot gerettet wurde. Der Mann war unterkühlt, aber sonst unverletzt.
Die Bundesanwaltschaft und die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) untersuchen den Absturz. (SDA/noo)