Abgeschossen?
6000-Fr-Drohne in See gestürzt

Giorgio Mazzucchi (47) steuert seine Drohne unweit vor seiner Haustüre. Plötzlich explodiert sie und zerspringt in 1000 Teile. Der Rollstuhlfahrer ist sich sicher: «Es war ein Schuss.»
Publiziert: 08.08.2016 um 20:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:16 Uhr
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Giorgio Mazzuchi am Tatort: Das Ufer des Vierwaldstättersees.
Foto: Anian Heierli
Anian Heierli

Für Giorgio Mazzucchi (47) ist der Fall klar: «Jemand schoss am helllichten Tag mit einem Gewehr meine Drohne ab», sagt er. Der Vorfall passierte am Samstagnachmittag in Brunnen SZ, nur wenige Meter von seiner Wohnung entfernt. Seither bleibt der Rollstuhlfahrer lieber zu Hause.

Das Wochenende hatte wie immer angefangen: Der beinamputierte Mazzucchi steht auf, trinkt einen Kaffee und rollt hinunter zur Promenade am Vierwaldstättersee. Dort frönt er seiner Leidenschaft, dem Drohnenfliegen. Diesmal ist seine Mutter dabei. Stolz schaut sie ihrem Sohn über die Schulter. Gekonnt lässt der Routinier seine 6000 Franken teure Drohne mit Kamera in zehn Metern Höhe über dem See schweben. Plötzlich explodiert das Gerät.

«Meine Drohne zersprang in tausend Teile und fiel ins Wasser», sagt Mazzucchi. «Vermutlich stammte der Schuss aus einem Jagdgewehr mit Zielfernrohr.» Sein Verdacht: «Der Schütze sass in einem der Häuser neben der Badi. Auch andere Leute auf der Promenade schauten erschrocken dorthin.» Aus Erfahrung weiss der Rollstuhlfahrer, dass nicht jeder sein Hobby liebt: «Es beschwerten sich schon Leute wegen der Kamera.»

Mazzucchi bekommt es mit der Angst zu tun und verständigt die Polizei. Diese nimmt erst heute Montag seine Anzeige entgegen. Am Samstag sei man aufgrund der Meldung nicht extra ausgerückt. «Wegen einer Demonstration hatten wir Einsatzkräfte im ganzen Ort», sagt ein Sprecher zu BLICK. «Aber keiner der Beamten hat einen Schuss gehört – und auch von Bürgern gingen keine Meldungen ein.»

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