Aber bitte nicht aus dem Fenster lehnen!
Schweizer Polizeien tolerieren Auto-Korsos nach EM-Spielen

Hupende Autos und tanzende Menschen? Im EM-Freudentaumel können sich Schweizer Strassen schnell einmal in eine Party-Meile verwandeln. Die Kantonspolizeien erlauben nach EM-Spielen Autokorsos bis zu einer Stunde nach Abpfiff.
Publiziert: 13.06.2024 um 10:18 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2024 um 11:08 Uhr
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Im Rahmen der Europameisterschaft in Deutschland zeigten sich die Schweizer Kantonspolizeien tolerant gegenüber Autokorsos nach den Spielen.
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die meisten Kantone tolerieren nach Spielen der Fussball-Europameisterschaft hupende Autokorsos bis zu einer Stunde nach Abpfiff. Bei Menschen, die sich aus den Autofenstern hinauslehnen, ziehen sie aber die Grenze.

In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gaben die Schweizer Kantonspolizeien an, sie würden während der Fussball-EM mit Augenmass vorgehen. An den meisten Orten bedeutet dies, dass, obwohl das «Hupen als Freudenausdruck» im Strassenverkehrsgesetz grundsätzlich verboten ist, bis zu 60 Minuten nach den Matches Toleranz gilt.

In Situationen, in denen eine Selbst- oder Fremdgefährdung festgestellt werde – etwa wenn Körper aus dem Autofenster gelehnt oder Fahnen wild geschwenkt werden, greife die Polizei ein. Auch bei Alkohol am Steuer gebe es «keinen Matchbonus», sagte etwa die Kantonspolizei Solothurn.

Strassensperrungen möglich

Situativ sei es ausserdem möglich, dass es zu Strassensperrungen und Umleitungen komme. Dies sei eine Möglichkeit, um grosse Autokorsos in kontrollierte Bahne zu lenken, hiess es von den Kantonspolizeien St. Gallen, Zürich und der Stadtpolizei Aarau.

In Luzern würden ausserdem Hupkonzerte in der Nähe von Örtlichkeiten mit Erholungscharakter wie Spitälern, Altersheimen oder Wohnquartieren nicht geduldet, sagte Simon Kopp, Mediensprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

2016 starb während EM ein Töfffahrer

Die bisherigen Erfahrungen der Polizeien sind in diesem Bereich aber mehrheitlich positiv. Bisher sei ein Eingreifen nur sehr selten notwendig gewesen, hiess es beispielsweise von der Polizei Basel-Stadt. Auch die Stadtpolizei Chur hatte in den letzten 20 Jahren fast keine Probleme im Zusammenhang mit EM- oder WM-Austragungen, wie sie auf Anfrage bekannt gab.

Einzig der Kanton Bern berichtete von Problemen bei früheren Europameisterschaften. Während der EM 2016 war ein Töfffahrer während des nächtlichen Fussball-Trubels gestorben.


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