Nichts ging mehr, stundenlang. Wer diesen Sommer mit dem Auto in den Süden gefahren ist, musste ziemlich sicher vor dem Gotthard ausharren. Insgesamt 803 Stunden Stau gab es in den Monaten Juni, Juli und August vor dem Nordportal, wie «Watson» berichtet. Das hat eine Auswertung von Viasuisse ergeben.
Berücksichtigt wurde bei der Zählung die Strecke von Buochs NW bis zum Tunnelportal. Richtung Norden gabs sogar 804 Stunden Stau von Biasca TI bis zum Südportal. Dabei hat die Viasuisse alle Unfälle, Pannen und Baustellen bereits mit einberechnet.
Im letzten Jahr waren es einige Stunden weniger. Richtung Süden kam man auf 717 Staustunden, Richtung Norden auf 682 Stunden.
Ein Rekordsommer – und jetzt kommt der Herbstverkehr
Der Juli war mit 381 Stau-Stunden dieses Jahr der Rekordmonat. Die 350-Stunden-Marke wurde zuletzt 2017 geknackt. Dieser Sommer wird als Rekordsommer bezeichnet, Viasuisse geht von einer steigenden Tendenz aus.
Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hatte Anfang Juli bereits vor langen Staus gewarnt. Die Experten gehen davon aus, dass der «coronabedingte Nachholbedarf für Ferien» sowie «die erwarteten Probleme im Flugverkehr» ausschlaggebend waren für die hohe Zahl der Autoreisenden, heisst es gegenüber «Watson».
Eine Beruhigung der Lage könnte sich ab Mitte September einstellen. Aber: Nach dem Stau ist vor dem Stau – im Oktober sind Herbstferien. Und da rechnen die Experten mit der nächsten Blechwelle. (lrc)