Davon waren vor allem die institutionalisierte Freiwilligenarbeit - für Organisationen, Vereine oder öffentliche Institutionen - betroffen: Hier ging die Gratisarbeit von 20 auf 16 Prozent zurück.
Mehr unentgeltliche Leistungen gab es dagegen im Bereich informeller Freiwilligenarbeit, Pflege und Betreuung von Verwandten und Bekannten zum Beispiel. Die Zunahme von 31,7 auf 32,5 Prozent war wohl ebenfalls der Pandemie geschuldet. Der wöchentliche Aufwand für beide Arten Freiwilligenarbeit betrug im Schnitt 4,1 Stunden pro Person.
Es zeigt sich ein deutlicher Geschlechterunterschied: Männer helfen häufiger in Institutionen und Vereinen, Frauen sind bei den informellen Diensten in der Überzahl. 17 Prozent der Männer arbeiteten kostenlos in Sportclubs und -vereinen, von den Frauen nur 9 Prozent. Männer engagierten sich auch häufiger gratis in Spiel-, Hobby-, Freizeitvereinen, nämlich fast jeder zehnte, während es bei den Frauen nur knapp 7 Prozent waren.
Dafür betreuten fast 26 Prozent der Frauen Kinder, bei den Männern waren es halb so viele. Dasselbe Verhältnis zeigte sich in der Betreuung und Pflege von Älteren, nämlich 13,3 Prozent der Frauen gegen 7,2 Prozent der Männer.
Hauptmotiv bei der institutionalisierten Freiwilligenarbeit ist der Spass (70,4 Prozent), gefolgt vom Sozialkontakt (55,7 Prozent) und dem Wunsch, anderen zu helfen (52,3 Prozent). 47,7 Prozent der Freiwilligen möchten etwas bewegen, 40,3 Prozent möchten dazulernen. Gedrängt oder verpflichtet fühlten sich nur 1,7 Prozent.
Bei der Bereitschaft zu institutionalisierter Fronarbeit unterscheiden sich Männer und Frauen kaum: Etwa ein Drittel ist gar nicht interessiert, gut die Hälfte zieht ein Engagement in Erwägung, ein knappes Sechstel ist definitiv mit dabei.
Das Interesse ist stark altersabhängig - je älter, desto geringer die Bereitschaft. Einer von fünf Teenagern lehnt freiwillige Gratisarbeit ab, bei den über 75-Jährigen sind fünf von sechs dagegen.
(SDA)