Drama im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL). Der israelische Star-Dirigent Israel Yinon († 59) stirbt am Donnerstag mitten im Konzert – vor den geschockten Zuschauern und den Musikern der Jungen Philharmonie Zentralschweiz. Orchesterleiter Andreas Brenner (42) erlebte alles hautnah mit: «Ein Schock für alle. Die Musiker wurden später von einem Care-Team betreut.»
Das Konzert mit dem Motto «Heile Alpenwelt» beginnt um 19.30 Uhr. Beim ersten Stück geht alles ohne Probleme. Mitten im zweiten Stück, der 50 Minuten langen «Alpensinfonie» von Richard Strauss, sackt Yinon zusammen. «Plötzlich stürzte er nach hinten, einen Meter von der Bühne, vor die Zuschauer», sagt Brenner. «Ein völlig surrealer Moment.» Erst weiss niemand, was passiert ist. Dann eilen Zuschauer heran, später Ärzte, die im Publikum sitzen. Ein Defibrillator kommt zum Einsatz. «Es waren bange Momente», sagt Brenner. Nach zehn Minuten wird der Saal geräumt, für Yinon kommt jede Hilfe zu spät.
Eine Woche arbeitete Yinon mit den jungen Musikern. «Es war eine schöne Zeit», sagt Brenner. Vor dem Konzert habe der Dirigent gesagt: «Ich bin so glücklich.»