An der Protestaktion auf dem Areal des Kantonsspitals nahmen vor allem Mitarbeitende teil, viele im weissen Kittel, einige sogar im Operations-Outfit. Auf Schildern stand «Wir sparen - koste es, was es wolle», «Es braucht uns alle» oder «Entlassung trotz Pflegenotstand - das macht keinen Sinn».
In Reden kritisierten Angestellte des Spitals den «überstürzten Personalabbau». Im Spitalalltag hätten Verunsicherung und Angst Einzug gehalten. Sehr wohl werde bei der Betreuung der Patientinnen und Patienten gespart. «Wir befürchten, dass die Gesundheitsversorgung gefährdet ist.»
Ein Reputationsschaden und die Abwanderung von Personal würden bewusst in Kauf genommen. «Ist unsere Arbeit für den Verwaltungsrat wirklich so unsichtbar», fragte eine Mitarbeiterin der Pflege. Symbolisch klatschen die Teilnehmenden rund vier Minuten lang für die 440 Stellen, die in den vier St. Galler Spitalregionen gestrichen werden sollen.
In den am Montagnachmittag versandten Communiqués der Personalverbände zur Aktion hiess es etwa vom Berufsverband Pflege SBK, die Mehrheit des Verwaltungsrats mit fünf Ökonomen habe nicht verstanden, dass man das Gesundheitswesen nicht rein betriebswirtschaftlichen Massstäben unterordnen könne.
Entgegen den Aussagen der Spitalleitung würden nun auch 120 Vollzeitstellen in der Pflege gestrichen, stellte die Gewerkschaft Unia fest. Regierung und Kantonsrat sollten Verantwortung übernehmen und das Desaster abwenden.
Am 28. September hatte der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde aus finanziellen Gründen einen Abbau von 440 Stellen angekündigt. Die Massnahme solle in erster Linie bei Supportfunktionen und in der Administration umgesetzt werden, hiess es. Betroffen sei aber auch der Kernbereich von Medizin und Pflege. (SDA)