3. Chemo und Knochenmark-Transplantation
Janicks schwerster Gang

Publiziert: 01.06.2016 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2024 um 18:57 Uhr
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Janick muss jetzt in die 3. Chemo und Knochenmark-Transplantation.
Foto: Siggi Bucher
Beat Michel

Nervös steht Janick (17) vor dem Universitätsspital Zürich. Er sieht im Vergleich zum letzten Treffen sehr gesund aus. Einzig die Anspannung drückt aufs Gemüt. Seine Mutter Birgit Hofstetter (42) hat Tränen in den Augen. Auch sie weiss: Ab jetzt geht es um Leben oder Tod.

Janick leidet an akuter myeloischer Leukämie (AML). Ohne Therapie wäre er bereits wenige Wochen nach Ausbruch der Krankheit an Weihnachten 2015 gestorben.

Die Wende kam diesen April: Das Unispital Zürich fand einen Knochenmarkspender, der zu 100 Prozent passte. In einer Woche findet die Transplantation statt. Bis dahin muss Janick seine dritte und heftigste Chemotherapie durchlaufen. Sie tötet alle blutbildenden Zellen ab, damit die Spenderzellen diese ersetzen können. Das Ziel: den Krebs endgültig zu besiegen.

«Das Stechen des zentralen Venenkatheters nervt»

So positiv die Nachricht vom Finden des Spenders war, so wenig passt Janick jetzt, dass er erneut ins Spital muss: «Ich habe die letzten Wochen sehr genossen. Es ist so etwas wie Normalität eingekehrt. Ich habe mit meinen Freunden Fussball gespielt. Jetzt darf ich mich wieder wochenlang nicht richtig bewegen.»

Vor der Chemo hat Janick keine Angst: «Nur das Stechen des zentralen Venenkatheters nervt», sagt er und zeigt die Narben. «Es muss aber sein, um via den kürzesten Weg – direkt über das Herz – das Medikament im Körper zu verteilen.»

Janick hat sich über jedes Detail der bevorstehenden Behandlung informiert. Seine Mutter Birgit Hofstetter meint, sie sei noch nervöser als ihr Sohn: «Das ist wohl die typische Mami-Krankheit.» Janick lächelt, schnappt seine Taschen und marschiert ins Spital. Er ist bereit für den Kampf seines Lebens.

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