Diese Bilanz zog MeteoSchweiz am Montag. Das Jahr 2014 werde vermutlich das wärmste seit Messbeginn 1864, schreibt MeteoSchweiz. Die Jahrestemperatur sei verbreitet 1,0 bis 1,4 Grad, auf der Alpensüdseite und im Engadin rund 1,0 Grad über der Norm der Jahre 1981 bis 2010 gelegen.
Über die ganze Schweiz gemittelt erreiche der bis zum Jahresende berechnete Überschuss 1,3 Grad. Mit einer Jahresmitteltemperatur von 8,5 Grad wird die bisherige Rekordwärme des Jahres 2011 mit 8,4 Grad minim übertroffen.
Der Jahresniederschlag erreichte in den meisten Regionen normale oder etwas unterdurchschnittliche Mengen. Auf der Alpensüdseite und im Engadin sei das Jahr deutlich zu nass gewesen im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. In Lugano und Locarno-Monti sei mit 150 bis 160 Prozent der Norm das drittnässeste Jahr in den weit über 100-jährigen Messreihen aufgezeichnet worden.
Die Sonnenscheindauer habe sich im Bereich der Norm bewegt, in Graubünden und im Tessin sei sie aber zum Teil massiv unterdurchschnittlich gewesen. Im Oberengadin sei es das deutlich sonnenärmste, im Tessin das zweit- oder drittsonnenärmste Jahr gewesen.
Das Jahr begann laut MeteoSchweiz mit Rekorden auf der Alpensüdseite. Dort sei regional mit Abstand der niederschlagsreichste Winter seit Messbeginn vor 151 Jahren registriert worden. In den Tessiner Bergen sei lokal mit fast sieben Metern die höchste Neuschneemenge seit Aufnahme der Messungen vor über 50 Jahren verzeichnet worden.
Demgegenüber sei der Winter 2013/14 im Flachland der Nordschweiz meist grün geblieben, und regional sei es mit nur gerade einem Zentimeter Neuschnee der schneeärmste Winter in den über 80-jährigen Aufzeichnungen gewesen.
Die stetige Zufuhr milder Luftmassen aus subtropischen Gebieten während der Kältesaison habe zum drittwärmsten Winter in der Schweiz seit Messbeginn 1864 geführt. Im Churer Rheintal sei es mit Föhnunterstützung gar der wärmste Winter in den Messreihen gewesen.
Im ersten Halbjahr zeigten sich alle Monate ausser dem Mai überdurchschnittlich warm. Aus dem anhaltenden Wärmeüberschuss habe sich die drittwärmste erste Jahreshälfte seit Messbeginn vor 151 Jahren ergeben: Deutlich wärmer sei bisher nur das erste Halbjahr 2007 gewesen. Eine vergleichbare Wärme wie in diesem Jahr habe auch die erste Jahreshälfte 2011 gebracht.
So richtig Sommer sei es nur während einer rund einwöchigen Hitzewelle in der ersten Junihälfte geworden, schreibt MeteoSchweiz weiter. Während der Hochsommer-Monate Juli und August bestimmten häufige und kräftige Regenfälle den Witterungsverlauf. Extrem viel Regen sei vor allem im Juli gefallen. In der westlichen Hälfte der Schweiz seien an zahlreichen, in der östlichen Hälfte an einzelnen Messstationen neue Juli-Rekordsummen gemessen worden.
Häufiger Regen bedeutet auch wenig Sonne: So habe die Schweiz den sonnenärmsten Hochsommer seit Messbeginn erlebt. Besonders massiv sei das Sonnendefizit im Tessin und in der Westschweiz ausgefallen. Dort fehlten über 120 Sonnenstunden oder zwischen einer und zwei Wochen voller Sonnenschein im Vergleich zu einer normalen Juli-August-Periode.
Nach dem kühlen Hochsommer habe es dann wieder so richtig eingeheizt. Schweizweit sei der viertwärmste Oktober sowie der zweitwärmste November seit Messbeginn registriert worden. Zusammen mit dem ebenfalls milden September habe sich über die ganze Schweiz gemittelt der zweitwärmste Herbst in der 151-jährigen Messreihe ergeben.
Auf der Alpensüdseite fielen nach dem bereits regenreichen Oktober im November im Tessin regional vier- bis über fünfmal höhere Regensummen als in einem durchschnittlichen November, wie MeteoSchweiz weiter schreibt. Lugano habe sogar den regenreichsten November seit Messbeginn 1864 erlebt.
Die überdurchschnittliche Wärme des Herbstes habe sich auch im Dezember fortgesetzt. Schnee habe meist nur oberhalb von 1000 bis 1500 Meter über Meer gelegen - und auch dort nur in unterdurchschnittlichen Mengen. Auch nach der Dezember-Mitte habe die alpine Schneedecke verbreitet erst 30 bis 60 Prozent der normalen Höhe erreicht. Annähernd normale Schneeverhältnisse habe es nur in den Walliser Südtälern mit 60 bis 90 Prozent der üblichen Schneehöhen gegeben.
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