Hell - dunkel – hell – dunkel – hell – dunkel. Die Schweiz hat eine imposante Nacht hinter sich. Fast ununterbrochen flackerte es am Himmel, ein Blitz jagte den nächsten. «Während des ganzen Gewitters waren es sicher 15'000 bis 20'000 Blitze», sagt Reto Vögeli von Meteonews zu Blick.ch.

Allein im Raum Zürich zuckten gegen 3500 Blitze, in den Regionen rund um Bern, die Zentralschweiz und das Bündnerland waren es ähnlich viele. «Für ein Gewitter von rund zwei Stunden schon eine ganz gute Blitzfrequenz.»

«Ein einziges grosses Gewitter»

Ungewöhnlich schön zum Beobachten, ja – eine physikalisch Besonderheit, nein. «Blitze gehören nun mal zu einem Gewitter», sagt der Meteorologe, der das Himmelstheater nichtsdestotrotz auch selber als «spektakulär» bezeichnet. Aber was steckt hinter der Mega-Blitzerei?

«Die Gewitter waren nicht mehr nur lokal. Die einzelnen Zellen haben sich quasi zu einem Gewitterband zusammengeschlossen, zu einem einzigen grossen Gewitter. Das hat sich quer über die Alpen ausgedehnt», erklärt Vögeli. 

«Höhepunkt in der Schweiz»

Dass es kaum donnerte, dafür aber umso mehr blitzte, sei allerdings ein Trugschluss. «Es gibt keinen Blitz ohne Donner.» Das Donnergrollen sei aber nicht immer gut zu hören, was auch mit den Windverhältnissen zusammenhänge. «Zudem sieht man die Blitze über weitere Distanzen als dass man die Donner hört», sagt Vögeli.

Die Mega-Gewitterzelle, die sich während der Nacht und am Morgen langsam in Richtung Deutschland schob, sei «aussergewöhnlich beständig und langlebig». Allerdings werde sie sich im Verlauf des heutigen Tages noch auflösen. «Sie ist bereits schwächer. Den Höhepunkt hatte sie in der Schweiz.» (lex)