Im Juli 1865 machte sich eine siebenköpfige Seilschaft auf, das Matterhorn von Zermatt aus zu bezwingen. Mit dabei waren drei englische Alpinisten, ein französischer und zwei einheimische Bergführer. Der Aufstieg gelang - doch nur der Engländer Edward Whymper und die Zermatter Bergführer Vater und Sohn Taugwalder kehrten zurück.
Was ist passiert? Ist das Seil zwischen ihnen und den Abgestürzten gerissen? War es Sabotage oder gar Mord? Vieles ist bis heute ungewiss. Taugwalders konnten weder lesen noch schreiben. Whymper, neben ihnen der einzige Überlebende, übernahm die Deutungshoheit über die Geschichte.
Der in Zürich lebende Fotograf Matthias Taugwalder ist ein Nachfahre der beiden Zermatter Bergführer. Er hat für die Ausstellung Matterhorn150 die Archive für Dokumente durchstöbert, die 150 Jahre danach einen nüchternen Blick auf die Erstbesteigung erlauben. «Mir geht es nicht darum, die Geschichte neu zu schreiben. Ich will nur Fakten und Fiktion trennen», so Taugwalder.
Und etwas hat sich in den 150 Jahren nicht geändert. Die Schönheit des Matterhorns selbst. Erst recht, wenn man den Blick vom Gipfel geniessen kann, wie mit unserem Panorama-Bild.