Bis letzten Freitag sind in der Schweiz rund 1,2 Millionen Personen vollständig gegen das Coronavirus geimpft worden. Der Bund hat jetzt erstmals Zahlen erhoben, wie viele Personen sich nach ihrer zweiten Impfung trotzdem wieder mit dem Virus angesteckt haben. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind es 129, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Solche Neuinfektionen trotz vollständigem Impfschutz werden Impfdurchbrüche genannt. Bislang sind rund 0,01 Prozent der Geimpften davon betroffen. Für einen Impfdurchbruch gibt es drei Hauptgründe. Die beiden in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna schützen nicht zu 100 Prozent, sondern zu 95 beziehungsweise 94 Prozent.
Zudem scheinen die Vakzine bei älteren Menschen weniger gut zu wirken als bei jüngeren: «Mit zunehmendem Alter kann die Wirksamkeit des Impfstoffs zusätzlich abnehmen», so die BAG-Sprecherin.
Weit höhere Dunkelziffer
Überdies breiten sich in der Schweiz mehr und mehr sogenannt besorgniserregende Corona-Varianten aus. Diese gelten als gefährlicher und ansteckender als das ursprüngliche Virus – und sind womöglich resistenter gegen Impfungen.
Zu Infektionen von bereits vollständig geimpften Personen kam es unter anderem in Stadtzürcher Pflegeheimen. Bis jetzt sind 18 Impfdurchbrüche bekannt. Bei sieben kam es zu einem schweren Krankheitsverlauf. Dies, obschon Experten darauf hinweisen, dass die Krankheitsverläufe nach Corona-Infektionen bei Geimpften in der Regel mild verlaufen.
Die tatsächliche Zahl der Impfdurchbrüche dürfte laut Fachleuten noch weit höher liegen als die vom BAG erhobene Zahl. Das liegt auch daran, dass der Bund die Impfdurchbrüche nicht vollständig erhebt. Ein Grund dafür liegt in den verschiedenen IT-Systemen, die untereinander nicht kompatibel sind. (kes)
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