Unternehmen
Frauen sind in allen relevanten Entscheidungsgremien (Verwaltungsräte, Geschäftsleitungen) untervertreten. An der Spitze der Unternehmen sind immer noch 91 Prozent Männer.
Hausarbeit
In fast zwei Dritteln der Paarhaushalte wird die Hausarbeit hauptsächlich von der Frau erledigt. Nur in rund 5 Prozent der Haushalte ist hauptsächlich der Mann zuständig. Im Jahr 2013 investierten die 15- bis 63-jährigen Frauen mehr Zeit in Haus- und Familienarbeit, als die Männer im Alter von 15 bis 64 Jahren. Bei den Frauen waren es 29,1 Stunden pro Woche, bei den Männern 17,5 Stunden pro Woche.
Lohn
Gemäss Lohnstrukturerhebung des Bundes verdienen Frauen im Durchschnitt 17,4 Prozent bzw. 1455 Franken weniger Lohn pro Jahr. 56 Prozent davon können durch objektive Faktoren wie berufliche Stellung, Dienstjahre oder Ausbildungsniveau erklärt werden. 44 Prozent des Lohnunterschieds bleiben aber trotzdem bestehen und enthalten eine potenzielle Lohndiskriminierung aufgrund des Geschlechts. Dies bedeutet, dass Frauen im Schnitt 7,7 Prozent weniger verdienen als Männer.
Häusliche Gewalt
2016 waren 10'040 Personen von häuslicher Gewalt geschädigt. 71 Prozent davon waren Frauen. Als häusliche Gewalt gelten unter anderem Tätlichkeiten und Vergewaltigungen. Pro Monat werden durchschnittlich zwei Frauen durch häusliche Gewalt getötet. Kommt hinzu: Viele Formen sexueller Belästigung sind weit verbreitet. 59 Prozent aller Frauen in der Schweiz wurden bereits unerwünscht berührt, umarmt oder geküsst.
Mehrwertsteuer
Grundlegende Hygieneprodukte wie Tampons und Binden sind in der Schweiz Luxusgüter. Auf sie wird der volle Mehrwertsteuersatz erhoben. Bei wesentlich unwichtigeren Produkten wie Schnittblumen oder Kaviar hingegen gilt der reduzierte Mehrwertsteuersatz.
Politik
Frauen sind in politischen Ämtern untervertreten. Im Nationalrat sind 32 Prozent Frauen, im Ständerat 15,2 Prozent. Auf kantonaler Ebene sieht es ähnlich aus: In den kantonalen Regierungen sind 24 Prozent Frauen, in den kantonalen Parlamenten sind es 27,9 Prozent.
Armut
Laut dem Global Wealth Report der Credit Suisse arbeiten Frauen in der Regel in Bereichen mit geringerem Einkommen und arbeiten häufiger Teilzeit, was negative Auswirkungen auf den Vermögensaufbau und die Rente hat. Gleichzeitig sind Frauen immer noch armutsgefährdeter als Männer. Vor allem alleinerziehende Mütter gehören weltweit überproportional zu den ärmsten Teilen der Bevölkerung.
Journalismus
Auch im Journalismus gibt es Ungleichheit. Journalistinnen erhalten durchschnittlich 1100 Franken weniger Lohn als Journalisten. Der Durchschnittslohn bei Journalisten beträgt 6200 Franken, derjenige von Frauen 5100 Franken. Männer in der Chefredaktion verdienen im Durchschnitt 1400 Franken mehr als Frauen. Führungspositionen sind in drei von vier Fällen von Männern besetzt. In den Sport-Ressorts arbeiten rund 90 Prozent Männer. In den Ressorts Politik und Wirtschaft liegt der Männeranteil bei 70 Prozent
Machtpositionen
In 170 von 193 Ländern ist ein Mann an der Macht. Nur in 23 Ländern ist eine Frau Regierungschefin oder Staatsoberhaupt. 88 Prozent der Macht auf der Welt liegt somit in Männerhänden.
Menstruation
Noch immer wird die Periode in vielen Ländern tabuisiert oder als etwas Schmutziges angesehen. In anderen Ländern werden Mädchen und Frauen aufgrund der Periode von ihrer Bildung ferngehalten. Mit schlimmen Folgen: Viele machen keinen Schulabschluss, haben später kein eigenes Einkommen und laufen Gefahr, im Kindesalter verheiratet zu werden.
Unfälle
Frauen erleiden bei Autounfällen oft schwerere Verletzungen als Männer. Viele Unfallforscher führen dies auf den Fakt zurück, dass Sicherheitsmassnahmen wie Sicherheitsgurte oder Airbags auf die Körpergrösse und das Gewicht eines Mannes ausgerichtet wurde.
Beschneidung
Die WHO geht davon aus, dass rund 100 bis 140 Millionen Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt mit den Folgen einer Beschneidung leben müssen. Genitale Verstümmelung geht einher mit einer stark patriarchalisch geprägten Kultur. Beschneidung passiert auch in der Schweiz: Terre des Femmes geht hierzulande von 10'000 bis 13'000 betroffenen Mädchen und Frauen aus.
Religion
Alle Weltreligionen setzen Frauen enge Grenzen. Frauen sind von zahlreichen Leitungsämtern oder religiösen Führungspositionen ausgeschlossen. Die Deutungsmacht von religiösen Texten und der damit verbundenen Praxis ist noch immer stark männlich geprägt.
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