Beznau 1, das älteste Atomkraftwerk der Welt, steht seit Monaten still. Bei der jährlichen Inspektion entdeckte die Betreiberfirma Axpo im Juli «Unregelmässigkeiten» in den Stahlwänden des Reaktorbehälters.
Erst wollte Axpo das AKW im Oktober wieder in Betrieb nehmen, dann verschob sie den Termin auf Februar 2016.
Ein Insider behauptet nun gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass Beznau 1 gar nie mehr hochgefahren werde. Denn die Schäden seien viel gravierender als angenommen.
Gemäss zwei voneinander unabhängigen Quellen klaffen im Reaktordruckbehälter gegen 1000 Löcher. Sie hätten einen Durchmesser von einem halben Zentimeter und sind in den Stahlwänden eingeschlossen.
Axpo sowie die Atomaufsichtsbehörde Ensi äussern sich nicht zu den laufenden Untersuchungen. Auch Energiepolitiker schwiegen dazu gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Das Thema wurde aber offenbar am Dienstag in der nationalrätlichen Energiekommission besprochen.
Ähnliche Probleme wie in Beznau 1 gab es bei den belgischen Reaktoren Doel 3 und Tihange 2. Vor drei Jahren entdeckten Inspektoren dort Tausende kleiner Risse. Seither sind die AKW abgestellt. (sas)