Auch dieses Jahr sind alle sieben Bundesrätinnen und Bundesräte am Sonntag und Montag im ganzen Land unterwegs. Was sie sagen werden, ist noch nicht offiziell bekannt - aber wo sie auftreten.
Aussenminister Didier Burkhalter tritt am 1. August in Vallorbe VD ans Rednerpult. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann mischt sich gemäss Angaben der Bundeskanzlei am Montag in Bussy-Chardonney VD an einem Bauernbrunch unters Volk. Ein weiterer «prominenter Brunchgeniesser» - so die Wortwahl des Bauernverbands - ist Guy Parmelin, früher selbst Landwirt und heute Amtsjüngster in der Landesregierung. Er besucht einen Brunch in Münsingen BE.
Das bleiben allerdings nicht die einzigen Auftritte der beiden: Sowohl der Bundespräsident als auch der Verteidigungs- und Sportminister halten an weiteren Orten in mehreren Kantonen Reden. Parmelin stattet unter anderem dem nationalen Jugendsportzentrum in Tenero TI einen Besuch ab.
Gespannt sein dürfen die Apéro-Gäste auf sein Outfit. Beim Bundesratsausflug Anfang Juli hatte Parmelin mit kurzer Hose und hochgezogenen Socken für Schlagzeilen gesorgt. Der Waadtländer nahm's sportlich: «Ma tenue sportive!», sagte er der «Schweizer Illustrierten».
Etwas förmlicher zu- und hergehen dürfte es bei Alain Berset. Der Innen- und Kulturminister reist am Sonntag nach Zürich, um den Neubau des Landesmuseums zu eröffnen und eine Rede zum Nationalfeiertag zu halten. Die ersten Ausstellungen im Museum sind der Schweizer Archäologie und dem Europa der Renaissance gewidmet.
Dass die Schweiz nicht etwa in Zürich endet - obwohl die Ostschweizer Kantone derzeit in der Landesregierung nicht vertreten sind - zeigt ein Blick auf den Fahrplan: Gleich mehrere Bundesrätinnen und -räte reisen für ihre Auftritte in den Osten. So ist Finanzminister Ueli Maurer unter anderem in Bussnang TG und Fischingen TG zu Gast.
Auch Justizministerin Simonetta Sommaruga zieht es in den Thurgau: Sie hat ihren einzigen Auftritt in Steckborn am Bodensee. Bundeskanzler Walter Thurnherr tritt ebenfalls im Thurgau auf: in Nussbaumen in der Gemeinde Hüttwilen. Nur rund zwanzig Kilometer entfernt tritt Verkehrsministerin Doris Leuthard in Schaffhausen ans Rednerpult. Und nicht zuletzt macht auch Guy Parmelin einen Abstecher in den Osten: Er spricht in Rorschach SG.
Die Festrede an der Bundesfeier auf dem Rütli hält dieses Jahr die frühere Bundesanwältin Carla Del Ponte. Sie ist die erste Vertreterin des Tessins, die auf der geschichtsträchtigen Wiese im Kanton Uri als Rednerin auftritt.
So richtig weit in den Osten reist die Schweizer Militärmusik. Sie begeht den Nationalfeiertag mit Auslandschweizerinnen und -schweizern in Asien. Gemäss Informationen des Verteidigungsdepartements wird eine «14-köpfige Kleinformation» die Feiern der Schweizer Botschaften in Südkorea, China, Singapur und den Philippinen musikalisch umrahmen. Dazu hat die «Swiss Military Small Band» Hymnen, Lieder, Folklore und traditionelle Musikstücke aus der Schweiz einstudiert.
Vor 125 Jahren - am 1. August 1891 - wurde der Bundesfeiertag zum ersten Mal begangen. Der Bundesrat hatte in einer Botschaft vom 14. Dezember 1889 zur 600-Jahr-Feier für den 1. August 1891 «eine würdige nationale Feier des hochwichtigen geschichtlichen Tages» vorgeschlagen. Er löste damit eine Kontroverse um das Gründungsdatum aus, setzte sich mit seiner Idee aber letztlich durch. Seit 1994 ist der 1. August auch ein gesetzlicher Feiertag.
Welche Hymne an den diesjährigen Feiern gesungen werden, ist unklar. Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft will erreichen, dass ihr Stück «Weisses Kreuz auf rotem Grund» häufiger am 1. August, aber auch an Sportanlässen oder Musikfesten gesungen wird.
Der Text ging als Gewinner eines Nationalhymnen-Wettbewerbs hervor. Die Melodie bleibt allerdings dieselbe: Es ist diejenige des Schweizerpsalms «Trittst im Morgenrot daher».