In Bern hat sich SVP-Wahlkampfleiter und -Nationalrat Albert Rösti aus dem Rennen für den Ständerat genommen. Er tritt nicht zum zweiten Wahlgang an, wie die Berner SVP am Dienstag bekannt gab. Rösti war am Sonntag als Dritter hinter den Bisherigen Werner Luginbühl (BDP) und Hans Stöckli (SP) gelandet.
Nicht mehr antreten werden in Bern auch Christine Häsler (Grüne), Claudine Esseiva (FDP), Jürg Grossen (GLP) und Marianne Streiff-Feller (EVP). Ob es zu einem zweiten Wahlgang kommt, blieb am Dienstag offen. Bis am Donnerstagmittag können sich neue Kandidatinnen und Kandidaten melden.
In Zürich, wo nach der Wahl von Daniel Jositsch (SP) noch ein Sitz zu vergeben ist, wollen die Grünen mit Nationalrat Bastien Girod nochmals antreten. Schafft er die Wahl, wäre es seit 1979 das erste Mal, dass keiner der beiden Zürcher Sitze in den Händen von SVP oder FDP wäre. Die SVP schickt Hans-Ueli Vogt erneut ins Rennen und verzichtete darauf, ihn durch Senkrechtstarter Roger Köppel zu ersetzen. Die FDP vertraut auch im zweiten Wahlgang auf Ruedi Noser. Zurückgezogen hat die CVP die Kandidatur von Barbara Schmid-Federer. Die Partei will stattdessen Noser unterstützen.
Im Kanton Luzern werden zum zweiten Wahlgang für den Ständerat wohl vier Kandidaten um die beiden Sitze kämpfen. Am Dienstagabend haben SVP und SP ihre beiden Kandidatinnen Yvette Estermann und Prisca Birrer-Heimo für den Urnengang vom 15. November bestätigt. Die Nominationen für die beiden Favoriten des zweiten Wahlganges, CVP-Ständerat Konrad Graber und FDP-Kantonsrat Damian Müller, finden am Mittwochabend statt. Sie dürften Formsache sein.
Im Kanton Freiburg sind die Chancen von SP-Präsident und Ständerat Christian Levrat auf eine Wiederwahl gestiegen. Am Dienstagabend zog sich der Drittplatzierte FDP-Nationalrat Jacques Bourgeois zurück. Im Rennen bleibt neben dem am Sonntag bestplatzierten Levrat der zweitplatzierte Beat Vonlanthen (CVP), der den Sitz des zurückgetretenen Urs Schwaller verteidigen soll.
Offen ist weiterhin, wie sich die SVP verhält. Sie überlegt sich, Emanuel Weber allenfalls durch einen anderen Kandidaten zu ersetzen. Eingabeschluss ist Freitagabend.
In Obwalden, wo der Sitz des zurückgetretenen Hans Hess (FDP) noch besetzt werden muss, treten FDP und CVP an. Die SVP zieht ihren Kandidaten Adrian Halter zurück und unterstützt die Freisinnigen.
In Genf steigen die Chancen der Bisherigen Liliane Maury Pasquier (SP) und Robert Cramer (Grüne). Denn die bürgerlichen Parteien haben sich nicht auf einen Schulterschluss für den zweiten Wahlgang einigen können. Zum einen treten FDP und CVP, die in Genf als «Entente» auftreten, zusammen an. Konkurrenz machen ihnen die SVP und das rechtspopulistische MCG mit einer zweiten Liste.
In der Waadt steht dem Duo Géraldine Savary (SP) und Luc Recordon (Grüne) nur noch FDP-Nationalrat Olivier Français gegenüber. Die SVP will den FDP-Kandidaten aber nicht unterstützen und hat Stimmfreigabe beschlossen; ihre beiden eigenen Kandidaten treten nicht mehr an. Damit dürften die Chancen der Bürgerlichen, den vor acht Jahren durch den Rücktritt von Christiane Langenberger (FDP) an Recordon verlorenen Sitz zurückzuerobern, eher gesunken sein.
In Solothurn hat sich FDP-Ständeratskandidatin Marianne Meister zurückgezogen. Am 15. November kommt es voraussichtlich zu einem Zweikampf zwischen Nationalrat Walter Wobmann (SVP) und dem Bisherigen Roberto Zanetti von der SP. Bereits gewählt ist Pirmin Bischof von der CVP.
Im Wallis werden beide Ständeratssitze am 1. November vergeben. Von ursprünglich sieben Kandidaten sind noch drei im Rennen: Der bisherige CVP-Ständerat Jean-René Fournier, Beat Rieder von der Oberwalliser CVP und der FDP-Quereinsteiger Pierre-Alain Grichting.
In St. Gallen verzichtet die CVP auf die Kandidatur für den zweiten Ständeratssitz, nachdem ihr Kandidat im ersten Wahlgang nur den fünften Platz erreicht hatte. Am 15. November kommt es voraussichtlich zum Duell zwischen dem Bisherigen Paul Rechsteiner (SP) und Nationalrat Thomas Müller (SVP). Ihren Sitz bereits gesichert hat sich Karin Keller-Sutter (FDP).
Im Tessin wollen fünf der sechs Kandidaten für den zweiten Wahlgang am 15. November mit Sicherheit erneut antreten, darunter die Bisherigen Filippo Lombardi (CVP) und Fabio Abate (FDP). Nur Sergio Savoia (Grüne) liess seine Kandidatur vorerst noch offen.
Im Kanton Aargau ist der Sitz der zurückgetretenen Christine Egerszegi (FDP) noch zu haben. Vorläufig zeichnet sich ein Zweikampf der Nationalräte Philipp Müller (FDP) und Hansjörg Knecht (SVP) ab. Ob Nationalrätin Ruth Humbel (CVP) nochmals antritt, ist offen. Die Bisherige Pascale Bruderer (SP) wurde auf Anhieb wieder gewählt. Die Meldefrist für Kandidaturen läuft am Freitag ab. (SDA)