Zitterpartie für die SRG und die privaten Radios und Fernsehsationen: Knapp zwei Wochen vor der Abstimmung über das neue Radio- und Fernseh-Gesetz (RTVG) liegen Gegner und Befürworter der Gesetzesrevision Kopf an Kopf, wobei die Nein-Sager inzwischen dominieren. Das zeigt die Auswertung der zweiten Trendumfrage des Meinungsforschungs-Instituts GfS Bern, die heute veröffentlicht wurde.
Schon bei der ersten Befragung vor einem Monat zeichnete sich ein äusserst knappes Resultat ab – damals allerdings noch zugunsten der Befürworter: 47 Prozent sagten Ja, 45 Prozent Nein.
Westschweizer knapp dafür
Neun von zehn Stimmberechtigten haben sich bereits eine Meinung gebildet. Nur jeder Zehnte, der abstimmen gehen will, weiss noch nicht, ob er ein Ja oder ein Nein in die Urne legen wird.
Besonders unentschlossen sind dabei die Westschweizer. 17 Prozent haben noch keine Abstimmungstendenz, während es in der Deutschschweiz gerade einmal 7 Prozent sind. Doch auch der Anteil Befürworter ist in der Romandie deutlich grösser als in der Deutschschweiz: Ennet des Röstigrabens würde die Vorlage momentan im Gegensatz zum nationalen Trend mit 55 Prozent sogar knapp angenommen werden.
61 Prozent lehnen Erbschaftssteuer-Initiative ab
Noch fortgeschrittener als bei der RTVG-Revision ist die Meinungsbildung einzig bei der Erbschaftssteuer-Reform. Hier haben 69 Prozent bereits eine klare Meinung. 61 Prozent sind dagegen, 34 Prozent dafür. Dabei hat der Anteil Gegner im Vergleich zur ersten Trend-Umfrage um satte 10 Prozent zugenommen. Laut den Meinungsforschern ist wahrscheinlich, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt.
Bei den zwei weiteren Vorlagen, über die das Stimmvolk am 14. Juni zu entscheiden hat, ist das Rennen hingegen noch deutlich offener. 46 Prozent (vor einem Monat noch 40 Prozent) sind bestimmt oder eher für den Verfassungsartikel zur Präimplantationsdiagnostik, 40 Prozent (vormals 44 Prozent) dagegen.
Die Stipendieninitiative befürworten aktuell 38 Prozent der Befragten, 50 Prozent lehnen sie ab. Damit hat der Wind für die Initianten gedreht. Noch vor einem Monat waren 49 Prozent dafür und 37 Prozent dagegen. (lha)