Es ist nach dreissig Jahren das zweite Mal, dass sich Frauen aus der Bevölkerung zu einer Session treffen. Die erste Frauensession hatte 1991 stattgefunden.
Teilnehmen werden 200 Frauen aus der ganzen Schweiz, die sich wählen lassen konnten. Über 1400 Frauen haben sich als Kandidatinnen registriert, die von 12'000 Wählerinnen bestimmt wurden. Die restlichen 46 Plätze im Saal sind für frühere oder amtierende National- und Ständerätinnen sowie Regierungsrätinnen reserviert.
Vorstösse aus acht Kommissionen
Diskutiert werden sollen unter anderem Massnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter, zur Altersvorsorge, gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie zur Care-Arbeit.
In acht Kommissionen wurden von den Teilnehmerinnen Motionen ausgearbeitet, die dann beraten werden sollen. Die Session soll nach Angaben der Organisatoren möglichst wie beim eigentlichen Parlamentsbetrieb durchgeführt werden.
Eine Kommission formulierte etwa eine Motion, die vom Bundesrat verlangt, eine unabhängige Bundesbehörde einzusetzen mit dem Auftrag, die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern zu kontrollieren und Missbrauchsfälle zur Anzeige zu bringen.
Eine weitere Kommission verlangt mit einer Motion, dass der Bundesrat damit beauftragt wird, ein nationales Forschungsprogramm zu Gendermedizin zu lancieren und den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) mit dem Forschungsprogramm zu beauftragen.
Am Ende der Session werden die Vorstösse in Petitionen umgeschrieben, die dann Mitgliedern der Bundesversammlung in einen Forderungskatalog übergeben werden.
50 Jahre Stimm- und Wahlrecht für Frauen
In diesem Jahr ist es 50 Jahre her, seit Frauen in der Schweiz das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht erhalten haben. Damals wurden elf Nationalrätinnen zum ersten Mal ins Parlament gewählt und vereidigt.
Organisiert wird der Anlass von den Parlamentsdiensten zusammen mit dem grössten Schweizer Frauendachverband Alliance F, der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen (EFK) und anderen Frauenverbänden.
(SDA)