Zuwanderung weiterhin rückläufig
Italiener kommen – Deutsche gehen

Im April sind netto 4 650 Personen eingewandert – 10,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Schweiz steuert auf eine Jahreszuwanderung von 50 000 Personen zu. Die Italiener sind wieder die grösste Ausländergruppe.
Publiziert: 26.05.2016 um 21:05 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:15 Uhr
Italiener sind die derzeit grösste Einwanderungsgruppe der Schweiz.
Foto: WALTER BIERI
Nico Menzato

Die Nettoeinwanderung in die Schweiz – Einwanderung abzüglich Auswanderung – betrug in den ersten vier Monaten dieses Jahres 19 677 Personen. Das sind satte 30,1 Prozent weniger als von Januar bis April 2015. Dies zeigen neue Zahlen des Staatssekretariats für Migration (SEM).

Geht es im Laufe des Jahres in dieser Grössenordnung weiter, dann wächst die Schweiz 2016 um rund 50 000 Zuwanderer. Dies wäre deutlich weniger als in den letzten Jahren: 2015 wanderten netto 71 495 Personen ein. 2014 waren es 78 902.

Allerdings war die Schweiz für Ausländer im April wieder etwas attraktiver. War die Zuwanderung in den ersten drei Monaten des Jahres noch um 34,5 Prozent tiefer als im ersten Quartal 2015, betrug der Rückgang im April nur noch 10,9 Prozent. 

Die tiefere Nettoeinwanderung erklärt sich einerseits dadurch, dass weniger Personen ins Land kamen (–7,3%). Der Hauptgrund aber ist, dass mehr Ausländer der Schweiz den Rücken kehren (+12,9%).

Die derzeit am schnellsten wachsende Ausländergruppe sind die Italiener. 4970 «Amici» aus dem Süden kamen in den ersten vier Monaten dieses Jahres – 2403 Personen verliessen unser Land. Mit 315 837 Personen sind die Italiener die grösste Ausländergruppe der Schweiz. Sie distanzieren die Deutschen. Dies vor allem auch deshalb, weil diese ihr südliches Nachbarland in Scharen verlassen.

Ob der Migrations-Knick einen Einfluss auf die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative hat, wird sich weisen. Nach der Brexit-Abstimmung am 23. Juni muss der Bundesrat mit Volldampf eine Lösung mit der EU anstreben. Denn im Februar 2017 muss der Verfassungsartikel umgesetzt sein.

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