Die Schweizer Retter haben eine herausfordernde Zeit hinter sich. Rund anderthalb Wochen waren die drei Super-Puma-Helikopter der Schweizer Armee mit insgesamt 23 Mann Besatzung auf humanitärem Hilfseinsatz in Griechenland. Erst wurden sie zur Bekämpfung der Waldbrände eingesetzt, dann plötzlich mussten sie nach massiven Überschwemmungen Menschen beistehen, die von den Fluten eingeschlossen waren.
Am Sonntagabend ist nun der Einsatz zu Ende gegangen, wie das Aussendepartement gestern Montag meldete. Noch gleichentags befanden sich die Helikopter und ihre Besatzungen sowie das Soforteinsatzteam der Humanitären Hilfe des Bundes auf dem Heimflug in die Schweiz.
Retter haben so etwas noch nie erlebt
Eine solch drastische Änderung der Mission hat auch Oberstleutnant Alexander Glinz noch nie erlebt. «Normalerweise bleibt der ursprüngliche Auftrag bis zum Schluss bestehen», hatte der Kommandant der militärischen Katastrophenhilfe vor Ort gegenüber Blick erklärt. Für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung.
Mental mussten sich die Retter auf eine ganz neue Situation einstellen. «Bei den Waldbrandbekämpfungseinsätzen haben wir nach dem ersten Tag gewusst, was uns jeweils erwartet und wo die Schwierigkeiten liegen», so Glinz. Bei dem spontanen Einsatz zur Rettung von Flutopfern war das dann aber nicht mehr der Fall.
Die drei Armeehelikopter waren am 2. September nach Griechenland entsandt worden. In einer ersten Phase haben die Schweizer Retter während fünf Tagen im Gebiet um Alexandroupolis im Nordosten Griechenlands Löschflüge ausgeführt. Während 27 Flugstunden wurden gegen 270 Tonnen Wasser eingesetzt. Mehrere Brände hätten gelöscht oder eingedämmt und so die Lage unter Kontrolle gebracht werden können.
Griechische Präsidentin dankte Schweizer Rettern
Ab vergangenem Freitag wurden sie auf Ersuchen der griechischen Behörden direkt für die Unterstützung in der von Überschwemmungen betroffenen Region Thessalien eingesetzt. Dabei seien in 23 Flugstunden 36 Flutopfer und Helfer transportiert und sechs Tonnen Material verteilt worden.
Die griechische Präsidentin Katerina Sakellaropoulou (67) habe anlässlich ihres Besuchs in Alexandroupolis dem Schweizer Einsatzteam für die geleistete Arbeit gedankt. Die Schweiz hat mit ihrem Einsatz auf offizielle Hilfsersuchen der griechischen Behörden reagiert. (dba)