Auf SonntagsBlick-Anfrage geben darum neun der zwölf aktiven Bauern im Parlament genau Auskunft, welche Direktzahlungen sie erhalten. Bauernverbandspräsident Markus Ritter (48) etwa erhielt im letzten Jahr 85018 Franken und fünf Rappen: «Wir sind keine Abzocker.» Als Bauer mache man sicher nicht das grosse Geld. «Das weiss man auch. Mit den Direktzahlungen geht die Rechnung gerade so auf», so Ritter.
Alle befragten Bauern stimmen ihm zu und verweisen auf hohe Kosten und tiefe Preise für ihre Produkte. Urs Schläfli (51) beispielsweise: «Mein Arbeitsverdienst mit der Landwirtschaft war 26000 Franken bei einem Arbeitspensum von 50 Prozent.» Ohne den Staat hätte er 4000 Franken Verlust gemacht. Andreas Aebi (56) pflichtet ihm bei: «Die landwirtschaftlichen Produktpreise und die Löhne stimmen nicht mehr überein.»
2,8 Milliarden Franken verteilte der Bund letztes Jahr, 52000 Franken erhielten die Parlaments-Landwirte durchschnittlich.
Bauer Ritter sagt: «Jeder Beitrag steht für ganz konkrete Leistungen. Diese müssen auch schriftlich nachgewiesen werden.» Ritter erhält zum Beispiel 2020 Franken und 80 Rappen dafür, dass er die Gülle nicht konventionell verspritzt, sondern mit dem Schleppschlauch aufbringt. So kommen weniger Schadstoffe in die Luft.