Verkehrsminister Albert Rösti (57) lässt keinen Zweifel: Die Schweiz hat den Dreh raus, wenn es um Verkehrsdrehscheiben geht. Am Freitag präsentierte er in Bern eine Erfolgsbilanz zum Abschluss des Programms «Verkehrsdrehscheiben». Seine Botschaft war klar: Nur wer Auto, Zug und Bus clever verknüpft, sichert die Mobilität im Land. Um das zu demonstrieren, reiste Rösti gleich selber mit dem Tram an die Medienkonferenz am Bahnhof Wankdorf. «Ich hätte auch mit dem Velo kommen können», sagte der Bundesrat.
Diese Knotenpunkte des Verkehrs seien Gold wert. «Sie verbinden nicht nur städtische und ländliche Gebiete, sondern machen das Umsteigen zum Kinderspiel», sagte Rösti. Ob man mit dem Auto ins Büro oder mit dem Zug in die Ferien fahre – an den Drehscheiben treffe sich alles.
Das Programm «Verkehrsdrehscheiben» startete im September 2021 und ist ein Gemeinschaftswerk von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Ihr Ziel? Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung besser zu verzahnen. Sie sollen nicht nur den Verkehr flüssiger machen, sondern auch das Klima schonen.
Richtige Drehscheibe am richtigen Ort
Drei Jahre lang hat das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) zusammen mit Partnern aus allen Ebenen des Staates in Studien und Projekten untersucht, was Verkehrsdrehscheiben wirklich können. Das Resultat: Sie sind das Rückgrat moderner Städte, fördern das Wachstum nach innen und geben dem öffentlichen Raum ein neues Gesicht. Besonders in den grösseren Städten sind attraktive Plätze mit Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen entscheidend.
Der Schlüssel zum Erfolg? Den richtigen Typ Drehscheibe am richtigen Ort. Ein durchdachtes Parkplatzmanagement, sichere Radwege und kurze Wege zwischen den Verkehrsmitteln – all das mache den Unterschied. Dabei müsse die Zahl der Parkplätze an den Drehscheiben genau auf die Strassenkapazitäten abgestimmt sein. Fahrpläne müssten perfekt abgestimmt sein, damit die Anschlüsse nahtlos funktionieren. Als Musterbeispiel dafür stehe die Verkehrsdrehscheibe Bern Wankdorf.
Bund will auch in Zukunft in Drehscheiben investieren
Doch es geht nicht nur um die grossen Würfe. Auch im Kleinen müssten die Drehscheiben punkten: Sie sollen das Umfeld verschönern, Siedlungen verdichten und neuen Wohnraum schaffen – ohne die bestehenden Stadtzentren ins Abseits zu drängen.
Bundesrat Rösti will, dass Verkehrsdrehscheiben fest in den Planungsinstrumenten von Bund, Kantonen und Gemeinden verankert werden. Die kantonalen Richtpläne und die Agglomerationsprogramme seien dafür der Schlüssel. «Auch in Zukunft will der Bund kräftig in Drehscheiben investieren und prüfen, wie sie auch in ländlichen Gebieten einen festen Platz finden können», versprach Rösti. Und verriet, dass er auch später am Tag auf den ÖV setzte, um ins Wallis zu reisen.