Natürlich seien die Zahlen verzerrt, schickte die Gesundheitsdirektion am Freitag vor der Präsentation der Zahlen voraus. Die Kategorien seien schwierig miteinander zu vergleichen, nur schon wegen des teilweise hohen Anteils vermuteter Fälle.
Klar ist aber, das sich ein sehr grosser Teil der Infizierten das Virus in den eigenen vier Wänden holte. In dieser Kategorie gibt es auch die meisten Fälle, in denen der Ansteckungsort sicher bekannt ist. Auch bei Freunden und Familienmitgliedern gab es viele Infektionen. Diese Kategorie legt seit einer Woche kräftig zu.
Homeoffice-Effekt spürbar
Nach oben zeigen auch die Infektionen am Arbeitsplatz, allerdings auf sehr viel tieferem Niveau. Der Effekt der Home-Office-Regelung sei deutlich erkennbar, sagte Stefan Neubert von der Gesundheitsdirektion vor den Medien.
In den obligatorischen Schulen gab es in der Ferienzeit einen sichtbaren Knick nach unten, nun steigen die Zahlen wieder. Allerdings kommt die Ansteckungszahl bei weitem nicht an das Niveau von «eigener Haushalt» oder «Freunde und Familie» heran.
Deutlicher Anstieg beim Einkaufen
Der ÖV ist ebenfalls ein Ansteckungsort, jedoch auf tiefem Niveau. Zudem gibt es in dieser Kategorie sehr viele vermutete Ansteckungen und weniger sichere. Um eine Infektion in dieser Kategorie zu bestätigen, müssen schon beide Passagiere, also Infizierter und Angesteckter, die Covid-App eingestellt haben. Dies gibt es offenbar selten.
Einen hohen Anteil vermuteter Ansteckungen gab es seit Januar zudem in der Kategorie «Einkaufen». Dieser Anteil ist jüngst sogar stark gestiegen. Bestätigte Ansteckungen sind jedoch auch hier selten – in der letzten Woche waren es gerade einmal 20 – in den eigenen vier Wänden waren es 500.
Die Alters- und Pflegeheime kommen in der Statistik mittlerweile gar nicht mehr vor, weil die meisten Bewohnerinnen und Bewohner bereits geimpft sind. Die Gesundheitsdirektion rechnet auch nicht mehr mit erneuten, grösseren Ausbrüchen. (SDA/sf)