Zürcher Justizminister droht Abwahl
Stolpert Graf über die Affäre «Carlos»?

Martin Graf muss zittern: Gemäss der neuesten Umfrage droht dem grünen Justizminister die Abwahl. Negativ aufgefallen ist er im Fall «Carlos».
Publiziert: 31.03.2015 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:45 Uhr
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Steht vor der Abwahl: Justizminister Martin Graf.
Foto: Keystone

Schlechte Nachrichten für Martin Graf. Der Zürcher Justizminister muss um seine Wiederwahl zittern. Das zeigt eine Umfrage der Uni-Forschungsstelle Sotomo, welche im Auftrag des «Tages-Anzeigers» durchgeführt wurde. Graf liegt danach mit 37 Prozent der Stimmen nunr auf Rang 8 - knapp hinter den beiden neuen Jacqueline Fehr (SP, 38 Prozent) und Silvia Steiner (CVP, 39).

Graf hatte infolge der Affäre «Carlos» nationale Bekanntheit erlangt. Das teure Sondersetting für den jugendlichen Straftäter hat ihm aber viele Negativschlagzeilen eingebracht.

Graf war über den Fall nicht gut genug informiert. Die Kompetenz des Exekutivmitglieds wurde ebenfalls bezweifelt. Allfällige Fehlentscheide anderer Institutionen kommentierte der grüne Politiker dagegen gerne.

Sonst scheint die Wahl in Zürich dem Trend der beiden letzten Kantonalwahlen in Baselland und Luzern zu folgen: Erfolge für die Rechten, Misserfolge für die Linken, inbsesondere die Grünen.

Denn auf den Positionen eins bis fünf wird es wohl keine Überraschungen geben. Die vier amtierenden Regierungsräte Thomas Heiniger (FDP), Mario Fehr (SP), Ernst Stocker und Markus Kägi (beide SVP) scheinen ungefährdet.

Und auch Carmen Walker Späh (FDP) hat gute Chancen. Sie soll die zurücktretende Finanzdirektorin Ursula Gut (FDP) ersetzen.

Für die zwei verbleibenden Plätze bahnt sich damit ein Dreikampf an – zwischen Steiner, Fehr und eben Graf. Während die beiden Frauen neu antreten, will Graf seinen Platz im Zücher Regierungsrat verteidigen.

Zwar erreichen bei der Umfrage alle drei das absolute Mehr. Der Grüne jedoch am knappsten, weshalb er als Überzähliger ausscheiden würde.

Kommt es vielleicht zur späten Rache der CVP? Denn vor vier Jahren schnappte Graf dem amtierenden Regierungsrat Hans Hollenstein (CVP) den Sitz weg. Auch dank des Fukushima-Effekts. Die Wahl 2011 fand nur wenige Wochen nach der Reaktorkatastrophe statt.

Dieser Effekt ist nun verpufft. Graf hat noch zwölf Tage Zeit, seine Wähler zu mobilisieren. (bie)

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