Eine Studienreise nach Costa Rica: Was verlockend klingt, scheint bei SVP-Frauen auf wenig Begeisterung zu stossen. Der von kantonalen Frauensektionen angepriesene Ausflug musste abgesagt werden, weil kaum Interesse vorhanden war.
Auch sonst fristen die SVP-Frauen unter Leitung von Judith Übersax ein karges Dasein in der der grössten Partei des Landes. Auch prominent besetzte Anlässe zu brisanten Themen würden kaum jemanden hinter dem Ofen hervorlocken, klagt die Schwyzerin im «Tages-Anzeiger».
Deshalb zieht sie nun die Notbremse: Sie hat der Parteileitung beantragt, in die Frauen-Abteilung zu investieren, zum Beispiel mit einer 50-Prozent-Stelle. Ansonsten könne man es auch ganz sein lassen.
Und die Volkspartei zeigte wenig Gehör für ihre Frauen. Sie hat gemäss der Zeitung entschieden, ihre Frauen-Abteilung weiterhin nicht finanziell zu unterstützen. Das kommt faktisch wohl einem Entscheid zur Abschaffung gleich.
Übersax schlägt in der nächsten Sitzung vom Freitag deshalb vor, eine Dossierverantwortliche für Familien und Gesellschaftspolitik zu bestimmen. Diese soll sich um Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie kümmern. «Wir müssen die Frauen auf der Sachebene ansprechen», begründet Übersax ihre Idee.