Die einheimischen Energie-Ressourcen der Schweiz reichen gemäss einer Studie bis zum 17. April. Ab kommenden Dienstag lebt das Land sozusagen auf Pump aus dem Ausland. Öl, Gas, Uran und andere Energieträger müssen bis zum Jahresende importiert werden.
Das entspricht über 70 Prozent des Gesamtbedarfs. Der «Energie-Unabhängigkeitstag» am kommenden Montag (17. April) stehe sinnbildlich für die hohe Auslandsabhängigkeit der Schweizer Energieversorgung, heisst es in einer Mitteilung der Schweizerischen Energiestiftung (SES). Dieser Tag gebe an, bis wann die inländischen Energieträger reichen würden, wenn man seit Anfang des Jahres nur diese gebraucht hätte.
Schweiz bei Energieunabhängigkeit im hinteren Mittelfeld
Für den Import von Energie überweist die Schweiz gemäss einer Studie der SES im Durchschnitt jährlich 8 Milliarden Franken ins Ausland. Im Jahr 2022 – nach der russischen Militärinvasion in die Ukraine und dem Gaslieferstopp aus Russland – waren es sogar 13 Milliarden Franken.
Mit einer Energieunabhängigkeitsquote von 29,7 Prozent im Jahr 2021 liegt die Schweiz im europäischen Vergleich im hinteren Mittelfeld. Spitzenreiter ist Estland mit über 98 Prozent Unabhängigkeit.
Trotzdem Optimismus
Immerhin ist es der Schweiz laut SES in den vergangenen 20 Jahren aber gelungen, ihre Energieunabhängigkeit von rund 20 Prozent im Jahr 2001 auf fast 30 Prozent im Jahr 2021 zu steigern. Dies habe allerdings auch mit Lockdowns im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu tun, als die Mobilität und die Nachfrage aus der Industrie abnahmen.
Die Schweizerische Energiestiftung gibt sich optimistisch: Die Energiewende weg von fossilen und nuklearen Energieträgern hin zu einer klimafreundlichen Energieversorgung werde die Energieunabhängigkeit der Schweiz zusätzlich stärken, schreibt sie. Den Grund sieht sie in einer Elektrifizierung vieler Anwendungen bei gleichzeitigem Ausbau der inländischen Stromproduktionskapazitäten. (SDA)