Die grosse Zahl von Eritreern, welche in der Schweiz aufgenommen werden, stellt die Behörden vor Integrations-Probleme. Die Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli (Grüne) fordert vom Bund mit 24'000 Franken pro Flüchtling massiv mehr Geld für die Integration.
Bundespolitiker und die Flüchtlingshilfe pflichten der Aargauer Regierungsrätin bei, dass bei de Integration Handlungsbedarf besteht. Die Rezepte sind jedoch sehr unterschiedlich.
Der SVP-Asylpolitiker Heinz Brand erachtet es als «eine Illusion, dass man diese Asylsuchenden mit 6000 Franken integrieren kann». Aktuell würden aus Eritrea vor allem Leute mit einem sehr tiefen Bildungsstand kommen. «Die Mittelschicht ist schon vor Jahren geflüchtet.»
Das Problem von Parallelgesellschaften verschärfe sich: «Je mehr Eritreer hier sind, desto kleiner ist für diese die Motivation, sich gut zu integrieren, die deutsche Sprache zu erlernen.» Wenn schon viele Eritreer hier seien, könnten sie sich in ihrer Gemeinschaft und in der der eigenen Sprache einfacher durchschlagen. Für Brand ist klar: «Man müsste beim Zustrom der Eritreer ansetzen.»
Doch sehr viele seien schon unterwegs Richtung Europa. Darum möchte der SVP-Politiker die Migranten zu einer Rückkehr ermutigen: «Das beste wären Re-Migrations-Programme, um diese Asylsuchenden zu einer freiwilligen Rückkehr zu bewegen.» Im Klartext bedeutet dies unter anderem, dass Eritreer wie schon andere Volksgruppen mit finanziellen Anreizen zur Rückkehr animiert werden sollen.
Integration hat versagt
Der Sprecher der Flüchtlingshilfe, Stefan Frey, kritisiert die Asyl-Politik: «Bei Flüchtlingen hat die berufliche Integration bisher versagt.» Die Bundespauschale von 6000 Franken reiche nicht. Es fehle ein kohärentes Integrationsprogramm. «Der Anteil der Flüchtlinge im Arbeitsprozess ist skandalös tief», sagt Frey und fügt an: «Wir sollten besser den Flüchtlingen Arbeit geben, statt für niederschwellige Jobs ständig noch mehr Leute aus Osteuropa zu importieren.»
Je schneller Leute in ein sehr forderndes Integrationsprogramm kommen würden, desto schneller würden sie selbständig. Es braucht laut Frey mehr Anstrengungen: «Wir müssen auch die jungen Erwachsenen sprachlich und schulisch bilden und dann in einer Anlehre oder Berufslehre fit für den Arbeitsmarkt machen.» Gerade junge Menschen seien besonders lernfähig und könnten sich rasch anpassen.