Zahlen vom Oktober
Leichter Anstieg der Asylgesuche

Bis Ende Oktober ersuchten fast 30'000 Personen in der Schweiz um Asyl. Der Anstieg im Oktober hält sich aber in Grenzen.
Publiziert: 13.11.2015 um 14:53 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:51 Uhr
Flüchtling umarmt Frau auf Lesbos nach überstandener Überfahrt (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP/MARKO DROBNJAKOVIC

Die Anzahl Asylgesuche in der Schweiz ist im Oktober nur leicht gestiegen: 4750 Personen ersuchten im vergangenen Monat um Asyl, 206 mehr als im September. Insgesamt gingen beim Staatssekretariat für Migration (SEM) bis Ende Oktober rund 29'000 Gesuche ein.

Das sind 41 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Damit hat die Schweiz die untere Grenze der Anfang Jahr gemachten Prognose des SEM für 2015 bereits erreicht. Mittlerweile geht das Staatssekretariat von bis zu 34'000 Gesuchen aus.

Asylministerin Simonetta Sommaruga muss die erwartete Zahl von Asylgesuchen wohl nach oben korrigieren.
Foto: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Grund für die Neueinschätzung ist die Verlagerung der Fluchtwege von der Mittelmeer- auf die Balkanroute. Diese gewinne auch für die Schweiz an Bedeutung, auch wenn die Gesuchseingänge im Vergleich zum restlichen Europa moderat blieben, teilte das SEM mit. So seien zum Beispiel in Österreich allein im Oktober knapp 11'000, in Norwegen fast 9000 und in Schweden fast 40'000 Ersuchen gestellt worden.

Mehr Afghanen und Iraker

In der Schweiz nahmen im Oktober - wie bereits bekannt - vor allem die Anträge von Personen aus Afghanistan zu. 1533 Afghaninnen und Afghanen stellten im vergangenen Monat ein Asylgesuch. Das sind 875 mehr als im September.

Verantwortlich für die markante Zunahme ist gemäss SEM die Instabilität in Afghanistan aber auch «die angespannte Situation in Erstaufnahme- und Transitstaaten». Allerdings kommen Menschen aus Afghanistan auch nicht zuletzt deshalb in die Schweiz, weil Deutschland eine rigorose Praxis gegenüber Afghanen angekündigt hat. Auch bei Personen aus dem Irak (519) und Sri Lanka (212) gab es im Oktober Zunahmen um mehr als 100 Gesuche.

Weniger Gesuche aus Eritrea und Syrien

Um 57 Prozent auf 599 zurückgegangen ist hingegen die Zahl der Anträge von Menschen aus Eritrea. Grund dafür dürften nach Angaben des SEM die Herbststürme auf dem Mittelmeer sein, welche eine Überfahrt erschweren.

Ebenfalls abgenommen haben Gesuche von Syrerinnen und Syrern. So ersuchten im Oktober 621 Personen aus dem Bürgerkriegsland um Asyl in der Schweiz. Das sind 292 weniger als im September.

Die Schweiz sei zwar weiterhin nicht das primäre Zielland für Flüchtlinge auf der Balkanroute. Trotzdem schätzt das SEM die Situation in der Schweiz auch weiterhin als angespannt ein. Weil die Lage im Asylbereich volatil bleibe, seien seriöse Prognosen unmöglich. (sda)

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