Gewählt wurde das 90-köpfige Tessiner Kantonsparlament am Sonntag; seit Montagmorgen wurden in Bellinzona die Stimmen gezählt. Wegen technischer Probleme kam es allerdings bei den Resultaten zu Verzögerungen.
Nun sind die Zahlen da: Die FDP bleibt zwar stärkste Partei im Tessiner Grossen Rat, verliert aber einen ihrer 24 Sitze. Harte Verluste muss die Lega einstecken. Mit noch knapp 20 Prozent Wähleranteil hat sie noch 18 Sitze, vier weniger als bisher.
Für die FDP endete die Grossratswahl mit einem Wähleranteil von 25,3 Prozent Wähleranteil, die Lega verharrte bei 19,87 Prozent. Beide erhielten weniger Stimmen als vor vier Jahren. 2015 eroberte die FDP knapp 26,7 Prozent der Stimmen und erhielt 24 Ratssitze. Die Lega holte vor vier Jahren mit 24,2 Prozent 22 Mandate.
SVP legt zu
Verluste fuhr auch die CVP ein. Sie erreichte noch 17,6 Prozent und verliert damit zwei ihrer 18 Sitze. 2015 lag ihre Wähleranteil bei 18,58 Prozent. SP und Jungsozialisten hingegen erreichten 14,47 Prozent (2015: 14,64 Prozent) und konnten ihre 13 Mandate verteidigen.
Gesteigert hat sich auch die SVP. Sie hat um ein Mandat auf sieben zugelegt, mit einem Wähleranteil von 6,8 Prozent. Lega und FDP haben im neu gewählten Grossen Rat nicht mehr die absolute Stimmenmehrheit.
Keine grüne Welle
Eine grüne Welle, wie es sie zuletzt bei den kantonalen Wahlen in Zürich, Luzern und Basel-Landschaft gab, ist im Tessin nicht auszumachen. Grüne und die zum ersten Mal teilnehmende Lega Verde holten 6,6 respektive 0,6 Prozent der Stimmen.
Die Grünen erhalten damit 6 Sitze und bleiben auf dem Stand von 2015. Die Lega Verde geht leer aus, ebenso wie die Grünliberalen mit einem Wähleranteil von gut einem Prozent. Dafür holte die Bewegung «Più Donne» («Mehr Frauen») auf Anhieb zwei Sitze im Grossen Rat. (SDA)