1. Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt: Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor mit grossen Hürden konfrontiert. Es gibt in der Schweiz zu wenig Kinderbetreuungsplätze, Tagesstrukturen fehlen und Frauen verdienen deutlich weniger als Männer. Weil Familie und Beruf so schwer zu vereinen sind und Männer nach wie vor oft die Machtpositionen besetzen und gut vernetzt sind, ist es für Frauen schwer, bis in die oberen Etagen zu gelangen.
2. Armut im Alter: Im Alter sind Frauen stärker von Armut betroffen als Männer – dies hat mit der Erwerbsbiographie einen direkten Zusammenhang. Weniger Lohn, Tieflohnbranchen, Teilzeitarbeit und Erwerbsausfälle aufgrund von Mutterschaft führen zu tieferen AHV- und BVG-Renten.
3. Sexuelle Gewalt und Sexismus: Frauen erfahren viel zu häufig sexuelle Gewalt. Jede fünfte Frau in der Schweiz erlebt in ihrem Leben mindestens einmal sexuelle Übergriffe. Hinzu kommt die symbolische Abwertung: Nicht nur Autos, sondern beinahe jedes Produkt wird mit nur leicht bekleideten Frauen verkauft. Die Körper von Frauen werden sexualisiert und Frauen stereotypisiert.
4. Gratis-Arbeit: Frauen leisten in der Schweiz jedes Jahre mehrere Milliarden Stunden Care-Arbeit, sprich Betreuungs-, Pflege- und Hausarbeit. Mehrheitlich ist das Kinderbetreuungsarbeit und fast immer ist diese Arbeit unbezahlt. Wenn Care-Arbeit bezahlt wird, dann oft nur schlecht. Es fehlt die gesellschaftliche Anerkennung für diese Arbeit, die immerhin 20 Prozent aller in der Schweiz geleisteten Arbeit ausmacht.
5. Fehlende Repräsentation: Frauen haben erst vor 45 Jahre das Stimmrecht auf nationaler Ebene erhalten. Bis heute sind politische Gremien von Männern dominiert: Gerade mal 32 Prozent beträgt der Frauenanteil im Nationalrat. Bei einzelnen Parteien wie beispielsweise der SVP sinkt er gar auf unter 20 Prozent. Auch in kantonalen Parlamenten sind Frauen durchschnittlich nur zu einem Viertel vertreten.