Anzahl «deutlich gesunken»
Weniger Wolfsrisse im Wallis und Graubünden

Die Anzahl Wolfsrisse ist in den Kantonen Wallis und Graubünden per Ende August 2024 zurückgegangen. Dies, obwohl der Wolfsbestand noch immer leicht zunimmt, wie mehrere Umweltverbände am Freitag mitteilten.
Publiziert: 29.08.2024 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2024 um 16:49 Uhr
Die Anzahl Wolfsrisse ist in den Kantonen Wallis und Graubünden per Ende August 2024 zurückgegangen. (Archivbild)
Foto: CHRISTIAN CHARISIUS
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Im Wallis seien 15 Prozent weniger Risse zu verzeichnen als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr, im Kanton Graubünden sogar 35 Prozent weniger, hiess es. Bereits 2023 - vor dem Beginn der proaktiven Wolfsregulierung - sei die Anzahl der Risse gegenüber dem Vorjahr «deutlich gesunken». Zu verdanken sei dieser Trend in erster Linie dem weiter ausgebauten Herdenschutz, «zumal ein Abgleich der Schäden mit den regulierten Rudeln keinen klaren Zusammenhang erkennen lässt».

In der Schweiz leben laut den Angaben mittlerweile über 35 Wolfsrudel. Der Bestand nehme weiterhin leicht zu. Einen gegenläufigen Trend gebe es bei den durch Wölfe gerissenen Nutztieren. Diese Zahlen zeigten somit nach 2023 das zweite Jahr in Folge einen rückläufigen Trend. Somit sei nicht nur die Zahl der Risse pro Wolf, sondern auch die absolute Zahl der Wolfsrisse rückläufig.

Einzelwolf stiftet Schaden in der Waadt

Laut Mitteilung wurden im Wallis per Ende August 210 Nutztiere gerissen (2023: 240, 2022: 285). Im Kanton Graubünden sanken die Risse bis zu diesem Zeitpunkt auf 116 (2023: 169, 2022: 300 - laut Schätzung). Im Kanton Glarus wurde bis Ende August ein Nutztier gerissen (2023: 10, 2022: 79).

In der Waadt sorgte ein schadenstiftender Einzelwolf für einen Anstieg der Risse auf 114 (2023: 73, 2022: 35). 71 Risse, also über die Hälfte, gehen auf die Kappe dieses einen Wolfs. Ohne dieses Exemplar wären die Risse stabil geblieben, hiess es. Gleichzeitig seien die fünf anwesenden Rudel im Jura nur für eine Minderheit der Risse verantwortlich.

Wie die Zahlen des Kantons Wallis zeigten, hätten einige wenige Einzelwölfe fast gleich viele Nutztiere gerissen, wie alle Wolfsrudel im Kanton zusammen. Mehrere Rudel haben dieses Jahr noch gar keine Nutztiere gerissen, wie es weiter hiess.

Übrige Rudel richten geringen Schaden an

Die übrigen Rudel hätten mit einer Ausnahme nur geringfügige Schäden verursacht, dies vornehmlich in Herden ohne umgesetzte Herdenschutzmassnahmen. Die Zahlen des Kantons zeigten ferner, dass lediglich bei 35 Prozent der Risse im Kanton Herdenschutzmassnahmen überhaupt umgesetzt waren.

Der schadenstiftende Einzelwolf in der Waadt sei bereits seit Februar 2024 zum Abschuss freigegeben. Er habe bisher jedoch nicht erlegt werden können. Dieser Fall zeige deutlich, "dass Einzelwölfe weit mehr Schäden verursachen können als ganze Rudel".

Selbst bei verfügten Abschüssen bleibe der flächendeckende Herdenschutz unabdingbar, da nie alle Abschüsse umgesetzt werden könnten. Flächig umgesetzter Herdenschutz bleibe darum das A und O im Zusammenleben mit dem Wolf. Der Aufwand sei für die Land- und Alpwirtschaft beträchtlich, doch er zeige Wirkung.

Die Mitteilung wurde von der Gruppe Wolf Schweiz, Pro Natura, WWF und Birdlife Schweiz veröffentlicht.

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