Wohnungen am Luganersee zu vergeben
Bundesrat Cassis sucht Mieter

Sie wollten schon immer mal bei einem Bundesrat wohnen? Kein Problem. Ignazio Cassis und seine Frau sind auf der Suche nach Mietern. Und keine Sorge: Die Wohnungen sind unmöbliert.
Publiziert: 21.01.2019 um 18:14 Uhr
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Herr und Frau Cassis suchen via Inserate nach Mietern für insgesamt vier Wohnungen.
Foto: Screenshot
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Die Aussicht auf den Luganersee ist traumhaft, die Zimmer frisch renoviert, ein grosser Garten und eine Tiefgarage inklusive: Die Wohnungen in der Tessiner Gemeinde Montagnola, die derzeit auf mehreren Immo-Portalen zur Miete ausgeschrieben sind, können sich sehen lassen. Was sie aber ganz besonders macht, sind nicht Ausstattung und Aussicht – sondern die Vermieter: Paola und Ignazio Cassis. 

Das Haus des Bundesrats liegt direkt gegenüber der Villa aus dem 18. Jahrhundert, in der die vier Mietwohnungen liegen. Die günstigste – 85 Quadratmeter gross – ist für 1850 Franken zu haben. 45 Quadratmeter mehr kosten 2900 Franken. Knapp 10'000 Franken Mieteinnahmen fliessen so bald aufs Konto des Bundesrats, hinzu kommen einige Hundert Franken für die Parkplatzvermietung.

Aufmerksam auf die magistralen Mietinserate ist die «Aargauer Zeitung» geworden. Als Kontaktperson bei den Anzeigen angegeben ist Paola Rodini. Ihren zweiten Nachnamen dürfte die Bundesratsgattin ganz bewusst unterschlagen haben – bei den Kontaktangaben aber staunt man: Die Radiologin gibt ihre private Mailadresse und Handynummer an.

Baufirma musste Busse zahlen

Der Umbau bei den Cassis hat in der Vergangenheit bereits zu reden gegeben. So musste die italienische Firma, die den Autolift einbaute, eine Busse berappen, weil sie die Monteure nicht korrekt entlöhnt hatte. Zwar ging es nur um einen Kleinstbetrag – doch angesichts der damals (und noch heute) laufenden Debatten um den Lohnschutz war der von SonntagsBlick publik gemachte Fall nicht ohne Brisanz. 

Aber zurück zum Mietangebot des Bundesrats und seiner Gattin. Festgehalten werden sollte für ernsthafte Interessenten noch eins: Die Wohnungen sind, Gott sei Dank, unmöbliert. Seit Cassis' Wahl in den Bundesrat kennen wir schliesslich seinen doch etwas eigenwilligen Möbel- und insbesondere Sofageschmack. 

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