Bundesrätin Doris Leuthard verurteilt nicht nur den Terroranschlag in Paris, sondern äusserte sich auch kritisch über Satire. Auf Twitter schrieb sie: «Satire ist kein Freipass.» Ausgerechnet dem erzkonservativen Islamischen Zentralrat gefiel die Aussage der CVP-Bundesrätin derart, dass er den Tweet weiter verbreitete.
Und Leuthard erntet einen Sturm der Entrüstung: «Ihre Aussage ist völlig daneben. Sie kapituliert damit vor den radikalen Islamisten und überlässt diesen das Feld», sagt SVP-Nationalrat Walter Wobmann. Satiriker Viktor Giacobbo twittert, das Bundesratsamt sei aber auch kein Freipass, «um bei mehreren ermordeten Karikaturisten zuerst mal die Satiriker zu ermahnen.»
Leuthard entschuldigte sich zwar halbherzig für das «Missverständnis». Fragen von Blick.ch, was mit «kein Freipass» konkret gemeint sei – und was Satire nicht dürfe, beantwortet ihr Departement nicht.
Derweil kritisiert Islam-Schreck Wobmann die «Blauäugigkeit der Schweiz im Umgang mit dem radikalen Islam». Dieser sei eine Gefahr für die freiheitliche Schweiz. Die Ausbreitung des Islamismus müsse nun endlich entschieden bekämpft werden. Sonst sei es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch hierzulande ein Anschlag ereigne.
Wobmann verlangt als Sofortmassnahme, dass «keine islamischen Asylbewerber aus dem Irak und aus Syrien mehr aufgenommen werden». Denn via Asylwesen könnten sich die gefährlichsten Terroristen einschleusen, so der SVP-Mann. Es gebe genügend Verfolgte anderer Religionen, die Schutz bräuchten – und denen die Schweiz auch Schutz gewähren sollte.