Es ist Wahljahr. Da geben Parteipräsidenten gerne Interviews. Vor eine spezielle Aufgabe stellte sie in diesen Tagen das «Bundeshaus-Radio», das Beiträge für private Stationen produziert.
30 Fragen müssen Levrat, Müller und co. in 2 Minuten beantworten. Nach einigen Wohlfühlfragen fühlt der Fragesteller den Politikern auf den Zahn – und testet ihr Allgemeinwissen.
Dabei versagen sie teilweise völlig. Obwohl die Abstimmung über die zweite Gotthard-Röhre für SP und Grüne die vielleicht wichtigste des nächsten Jahres ist, können weder Christian Levrat noch Regula Rytz sagen, wie lang der existierende Strassen-Tunnel ist.
Levrat tippt auf 30 Kilometer, Rytz auf deren 11. Die korrekte Antwort liegt in der Mitte und heisst: 17 Kilometer. Auch sonst zeigen sich die Linken wenig sattelfest.
Auf die Frage, wie viele Kantone die Schweiz denn habe, antwortet die Grünen-Chefin: «24. 25. Äh, Pardon. Nein, äh, mit den Halbkantonen 26.» Derweil senkt Levrat, Vorkämpfer für faire Anstellungsbedigungen, die Arbeitslosenquote von 3,2 auf 2,8 Prozent.
Doch nicht nur die Linken brillieren keineswegs. FDP-Chef Philipp Müller, der sich gerne volksnah gibt, weiss keine Antwort auf die Frage, was ein Liter Milch kostet. «Keine Ahnung», sagt er dazu. Auch den Preis für einen Liter Benzin kostet kennt der frühere Rennfahrer nicht.
Dafür erfahren wir, dass CVP-Chef Christophe Darbellay eine Viertelmillion Franken verdient und sein grösster politischer Feind aus der eigenen Partei kommt – wer der Buhmann ist, verrät er allerdings nicht.
Souverän gezeigt hat sich indessen SVP-Boss Toni Brunner. Er beantwortete alle Wissenfragen korrekt. Und verriet sein grösstes Glück: «Wenn meine Kampfkuh Taifun mit mir schmüselet.»