«Frauenhass am Spielfeldrand»: Der Eklat um den Aufruf zur Gewaltausübung an Frauen beim Match des FC Winterthur gegen den FC Schaffhausen beschäftigt die Schweiz.
«Winti Fraue figgä und verhaue» hielten Fans des FC Schaffhausen beim Derby im Stadion des FC Winterthur in die Höhe.
Direkt angegriffen dabei: Fussballerin und Politikerin Sarah Akanji (25). Die Gründerin und Spielerin der FC Winterthur Frauen sagt zu BLICK: «Das Spiel hätte unterbrochen werden sollen und die Verantwortlichen aus dem Stadion verwiesen werden müssen!»
Akanji fordert Stadionverbote
Akanji fordert, dass für die «fehlbaren Fans ein Stadionverbot ausgesprochen wird.» Es brauche jetzt ein klares Statement, «dass solche Aktionen nicht toleriert werden».
Sie sei sich im Fussball zwar einiges gewöhnt. «Dass Sexismus und Frauenhass in der Fussballszene existiert, war mir schon lange bewusst», sagt sie. «Doch ich war extrem schockiert darüber, dass gewisse Fans Ihren Sexismus so hemmungslos zeigen und öffentlich zur Gewalt aufrufen.»
«Der FC Winterthur wird rechtliche Schritte gegen die Fans einleiten»
Die Schwester von Nati-Star Manuel Akanji (23) betont: Das Problem des Frauenhasses im Fussball sei zwar nicht neu. «Aber damit, dass so offen zur Gewalt gegen Frauen aufgerufen wird, hat es eine inakzeptable Dimension angenommen.»
Der FC Winterthur werde jetzt rechtliche Schritte gegen die Fans einleiten. «Es wird geprüft, ob eine Anzeige eingereicht werden kann. Das ist auch wichtig, denn ein solches Verhalten darf nicht ungestraft bleiben.»
In ihrer Politik fühlt sich die SP-Kantonsrätin vom Skandal bestätigt: «Ich hoffe, er dient als Weckruf, dass es Veränderung braucht. Das zeigt auf, dass es Sexismus nach wie vor in unserer Gesellschaft gibt und der Frauenstreik deshalb umso wichtiger ist.»
Nicht nur Akanji, sondern auch die beiden Zürcher Regierungsrätinnen Jacqueline Fehr (55, SP) und Natalie Rickli (42, SVP) – beide aus Winterthur – fordern Massnahmen gegen die FC Schaffhausen-Fans.