Noch gestern Abend hatte FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (34) auf Twitter um Geduld gebeten, er werde am Montag kommunizieren, ob er als Kandidat für das Präsidium der FDP antreten werde oder nicht. Heute hat er sich ebenfalls per Tweet aus dem Rennen verabschiedet: «Ich werde mich nach reiflichen Überlegungen nicht als Kandidat für das FDP-Parteipräsidium melden», schrieb er auf seiner Homepage.
Die Gründe? «Mit meiner aktuellen Lebenssituation und meinen Engagements ist ein solches Amt kaum vereinbar.» Und: «Es gibt für mich in meinem Alter weitere politische Wege, die in naher Zukunft spruchreif werden können.» Dazu wolle er in verschiedenen politischen Dossiers seine Arbeit fortsetzen.
«Deshalb möchte ich weiterhin als Vizepräsident der FDP aktiv die Zukunft mitgestalten und Verantwortung übernehmen - unabhängig davon wer am 16. April 2016 das FDP-Präsidium wirklich übernimmt.»
Wenn man die Erklärungen von Wasserfallen genau liest, wird er damit schon heute kursierende Spekulationen nähren, dass er auf ein Amt in der Berner Regierung schielt. Der heutige Polizei- und Militärdirektor Hans-Jürg Käser (66) feiert diesen Juni sein 10-Jahre-Amtsjubiläum. Für viele ist klar: Käser wird unter Umständen nicht einmal mehr die Legislatur beenden. Immerhin hat er das Pensionsalter schon erreicht und die Berner Kanotnsregierung wird erst 2018 neu gewählt.
Für das Interesse an Käsers Job spricht auch, dass Wasserfallen ganz unschweizerisch selbstbewusst auf sein «top Resultat» bei den Nationalratswahlen verweist. Das dürfte schon ein Signal an mögliche innerparteiliche Konkurrenten sein, wenn es um die Käser-Nachfolge geht.