Wasser-Alarm im Lötschberg-Basistunnel: Weils in die Röhren schiffte und die Gleise überschwemmt wurden, ist der Zugverkehr ins Wallis seit fast zwei Wochen beeinträchtigt. Nur eine der beiden Röhren ist derzeit befahrbar – die Folge sind Verspätungen und Umleitungen.
Am Freitag soll nun auch die zweite Röhre wieder freigegeben werden, kündigte die BLS heute an einer Medienkonferenz an. Allerdings müssen die Züge weiterhin an der heiklen Stelle das Tempo drosseln. Zugfahrer müssen sich darum weiterhin auf kleinere Verspätungen einstellen. Mehr als vier Minuten sollen es laut BLS aber nicht sein.
Das Bahnunternehmen hat noch immer nicht herausgefunden, wie es zum Wassereinbruch kommen konnte. Geologen haben festgestellt, dass Anfang Februar an einer Stelle plötzlich mehr Wasser aus dem Gestein ausgetreten ist als üblich. Eine Erklärung dafür hat man aber nicht.
Jetzt wird der Tunnel geputzt
Immerhin: Die BLS hat das Problem inzwischen im Griff. Das Wasser wird nun abgefangen, damit es nicht auf die Gleise tropfen kann. Arbeiter haben zudem die Wasserleitungen vom Schlamm freigespült, dass das Wasser wieder abfliessen kann. Weiter wurden Absetzbecken installiert, die verhindern, dass wieder Schlamm die Gleise unpassierbar macht. Laut Daniel Wyder, dem Infrastruktur-Leiter der BLS, könne man nun mit den Reinigungsarbeiten loslegen. Bei 500 Metern verdreckten Gleisen dauert das allerdings seine Zeit. Als weitere Massnahme wurde ein Alarmsystem im Tunnel installiert.
Der Wasserschaden wird für die BLS teuer. Die provisorischen Massnahmen zur Eindämmung von Wasser und Schlamm und die Reinigung haben die BLS laut Wyder bisher geschätzte 2 bis 3,5 Millionen Franken gekostet. Dazu kommen noch die definitiven Sanierungsmassnahmen. (lha/SDA)