Es ist definitiv: Cédric Wermuth (32), Schreck der Bürgerlichen, soll den Sitz der abtretenden Ständerätin Pascale Bruderer (41) für die SP Aargau retten. Die Delegierten nominierten den heutigen Nationalrat für die Wahlen in einem Jahr. Seine Konkurrentin, die Nationalrätin Yvonne Feri (52), die deutlich weiter in der Mitte politisiert als der Ex-Juso-Präsident, unterlag. Wermuth erhielt 105 Stimmen, Feri 47 Stimmen.
Nicht nur die «biologische Frage» interessiert
Damit hat ausgerechnet Wermuth, der sich gern als Feminist gibt, eine Frauenkandidatur verhindert. Gegenüber dem «Tagesanzeiger» wehrte sich Wermuth dagegen, dass bei dieser Nominierung «nur noch die biologische Frage interessiert.» Die Ausmarchung im Aargau sei nicht unbedingt eine zwischen Frau und Mann. Sondern eine zwischen linken und Mitte-Sozialdemokraten, bei denen auch Feri Mitglied ist.
Die Nominiation steht auch im Widerspruch zum Beschluss der Delegierten der SP im letzten Juni, dass 50 Prozent aller Ständeratskandidaturen bei den Wahlen 2019 mit Frauen besetzt werden sollen.
Hartes Ringen um zwei Sitze
Ob Wermuth den Sitz retten kann, ist aber unsicher. Denn um die beiden freiwerdenden Sitze im Aargau – auch FDP-Ständerat Philipp Müller (66) tritt nicht mehr an – balgen sich viele Kandidaten.
Für die FDP will Thierry Burkart (43) antreten, bereits nominiert sind SVP-Nationalrat Hansjörg Knecht (58) und CVP-Grossrätin Marianne Binder (60). (sf)