Strategiechef Christoph Blocher (77) und Auto-Unternehmer Walter Frey (74) sowie der frühere Walliser Staatsrat Oskar Freysinger (57) treten von der SVP-Spitze zurück, wie die Partei gestern bekannt gab.
Neben Magdalena Martullo-Blocher (48) kommen der einstige Fraktionschef Adrian Amstutz (64) und die Nationalräte Marcel Dettling (37), Marco Chiesa (43) und Sandra Sollberger (44) in die Parteispitze.
Ex-Fraktionschef Amstutz wird Wahlkampfleiter
Um Amstutz ist es ruhig geworden, seit er das Fraktionspräsidium abgegeben hat. Er nähert sich dem Pensionsalter, und wenn von ihm die Rede ist, dann nur davon, dass sein Nachfolger als Fraktionschef, Thomas Aeschi (39), viel umgänglicher sei.
Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass Amstutz das Vertrauen Blochers geniesst. Er darf deshalb als Wahlkampfleiter für die gesamte Schweiz agieren.
Unbekannte Hinterbänkler sind die Neuen an der Parteispitze
Doch wie ticken die drei Hinterbänkler, die erst seit 2015 im Parlament sitzen und jetzt überraschend ins wichtigste Gremium der SVP aufsteigen?
Über Dettling weiss man gerade noch, dass er Bauer ist. Er wohnt in Oberiberg, einer Schwyzer SVP-Hochburg, ist verheiratet und hat drei Kinder.
Zwei Kinder hat Sandra Sollberger. Die diplomierte Malermeisterin aus Bubendorf BL fiel bislang vor allem durch ihre rote Haarsträhne auf – und die recht vielen Vorstösse in kurzer Zeit. 20 Begehren hat das künftige SVP-Parteileitungsmitglied bereits eingereicht – zu allen möglich Themen.
Quotentessiner Chiesa
Marco Chiesa ist der einzige Tessiner SVP-Nationalrat und damit im Parteileitungsausschuss der Quotentessiner. Die beiden weiteren SVP-Fraktionsmitglieder aus der Südschweiz politisieren in der weitaus stärkeren Lega. Mit der Beförderung Chiesas in die Rennleitung erhofft sich die SVP ganz offensichtlich, im Süden besser Fuss zu fassen.
Chiesa machte Schlagzeilen, als er verlangte, Bundesräte dürften keine Doppelbürger sein. (pt/nmz)