Viel wurde schon gestritten über die Swiss-Covid-App, mit der gewarnt wird, wer in Kontakt mit einem Corona-Infizierten war. Das Parlament hat auf eine Gesetzesgrundlage bestanden, die nun im Wesentlichen bereitsteht. Einige Anpassungen haben die Räte noch vorgenommen, etwa Gratis-Tests, falls man eine Warnung durch der App erhält. Und: Wenn die App nicht hält, was sie verspricht, soll sie abgeschafft werden.
Sobald das Parlament an der Schlussabstimmung vom 19. Juni endgültig grünes Licht gibt, soll auch die Verordnung bereitstehen, wie Sang-Il Kim vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sagt. «Geplant ist, dass sie noch am gleichen Tag in Kraft tritt», so Kim. In Stein gemeisselt ist das Datum nicht. «Möglicherweise wird es auch der nächste Kalendertag.» Doch dann werde die viel diskutierte App endlich eingeführt werden.
Keine Warnung in der Testphase
Bislang ist die Testversion der App laut Kim rund 60'000 Mal heruntergeladen worden. Gewarnt wird aber vorerst nur, wer zur ausgewählten Testgruppe aus Verwaltung, Militär und Gesundheitspersonal gehört. Ein Experiment am lebenden Objekt ist es nicht: Bislang wurde noch niemand durch App gewarnt – weil sich niemand aus der Testgruppe mit dem Coronavirus angesteckt hat. Nur ein Fall sei inzwischen aus einer Militärkaserne bekannt, so Kim, man gehe nun der Frage nach, ob die betreffende Person die App nutze.
«Angesichts der tiefen Infektionszahlen war es immer unwahrscheinlich, innerhalb der Testgruppe positive Fälle zu haben», so Kim. Das sei aber auch nicht das Ziel der Testphase gewesen. Stattdessen stünden Rückmeldungen zu Benutzerfreundlichkeit und technischen Kinderkrankheiten im Fokus. «Wir haben schon diverse Fehler erfolgreich ausgemerzt.»
DP3T ist eine von der EPFL und der ETH Zürich initiierte App, die helfen soll, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. So funktioniert die App: Erkrankt eine Person an Covid-19, erhält sie von ihrem Arzt einen Code, den sie eintippt. In der Folge werden alle Anwender der App gewarnt, die sich in den letzten zwei Wochen in der Nähe der infizierten Person aufgehalten haben – und aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben oder einen Arzt aufzusuchen. Im Zentrum des Projekts steht der Datenschutz: Die individuellen Bewegungsdaten werden lokal auf dem Smartphone gespeichert – und sollen so vor Missbrauch geschützt sein.
DP3T ist eine von der EPFL und der ETH Zürich initiierte App, die helfen soll, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. So funktioniert die App: Erkrankt eine Person an Covid-19, erhält sie von ihrem Arzt einen Code, den sie eintippt. In der Folge werden alle Anwender der App gewarnt, die sich in den letzten zwei Wochen in der Nähe der infizierten Person aufgehalten haben – und aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben oder einen Arzt aufzusuchen. Im Zentrum des Projekts steht der Datenschutz: Die individuellen Bewegungsdaten werden lokal auf dem Smartphone gespeichert – und sollen so vor Missbrauch geschützt sein.