Wenn Bilaterale wegen Brexit scheitern
Höchste Schweizerin Christa Markwalder will den EU-Beitritt

Wenn der Brexit die bilateralen Verträge der Schweiz mit Brüssel torpediert, will Christa Markwalder wieder über einen EU-Beitritt diskutieren.
Publiziert: 01.07.2016 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:40 Uhr
Läutet sie bald neue EU-Beitrittsverhandlungen ein? Christa Markwalder, die Berner FDP-Frau hat das Nationalratspäsidium inne.
Foto: Keystone

Mit dem britischen EU-Referendum wurde für Nationalratspräsidentin Christa Markwalder (FDP) ein Horror-Szenario wahr. «Der Brexit ist eine Lose-Lose-Lose-Situation – für England, die EU und die Schweiz», sagt sie heute in der neuen «Schweizer Illustrierten».

«Ich bin und bleibe überzeugte Europäerin», sagt sie weiter. «Wir haben immer gewusst, dass das Gebäude des Bilateralismus auf wackligen Beinen steht und eine Volksabstimmung genügt, um es ins Wanken zu bringen.» Darum lohne es sich, über Alternativen nachzudenken. «Wenn die Bilateralen fallen, müssen wir einen EU-Beitritt diskutieren.» Sie habe sich stets dafür eingesetzt, dass die Schweiz «unter guten Bedingungen» EU-Mitglied werde – und nicht, wenn wir keine Alternative mehr hätten.

Markwalder hat einen engen Bezug zu den Briten: Seit acht Jahren präsidiert sie die parlamentarische Gruppe Schweiz-England und ist Mitorganisatorin des Schweizerisch-Britischen Parlamentarier-Skirennens in Davos.

Wie die Nationalratspräsidentin verrät, hat die Schweiz nun auf Initiative von Alexis Lautenberg, Präsident der schweizerisch-britischen Handelskammer und Jonathan Djanogly, dem Abgeordneten des britischen Unterhauses, eine Taskforce Europa gegründet. «Dort diskutieren wir die komplizierten Beziehungen der beiden Staaten mit der EU.» (lha)

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