Die Initianten der Anti-Kesb-Inititative behaupten, die 2013 geschaffenen Behörden würden «unbescholtene Bürger drangsalieren». Willkür und Denunziantentum seien an der Tagesordnung. Das äussere sich etwa darin, dass immer mehr Schutzmassnahmen ergriffen würden.
Erstmals Rückgang der Schutzmassnahmen
Doch das scheint sich nicht zu bewahrheiten. Nahmen die Schutzmassnahmen bei Kindern von 1996 bis 2012 jährlich um vier Prozent zu, sei nach der Ablösung der Vormunschaftsbehörden durch die Kesb jetzt erstmals ein Rückgang um 1,3 Prozent zu verzeichnen. Die berichtet die «Schweiz am Sonntag» gestützt auf eine aktuelle Statistik der Kokes, der Dachorganisation der Kesb.
Die Kesb-Behörden platzieren auch seltener Kinder in Heimen oder Pflegefamilien als die Vorgängerbehörden. Gemäss den Zahlen waren per Ende 2015 3449 Kinder fremdplatziert. Im Jahr 2012 unter den alten Vormundschaftsbehörden waren es 3859 Kinder, im Jahr 2011 3546. Anders als von Gegnern oft behauptet, reisst die Kesb demnach nicht immer mehr Kinder aus dem Schoss ihrer Familien, so die Zeitung.
Kesb-Kritiker bleiben skeptisch
«Sollte es sich herausstellen, dass die Kesb tatsächlich weniger Massnahmen verfügt als die Vormundschaftsbehörden, würde mich das freuen», sagt SVP-Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder in der «Schweiz am Sonntag». Ihr persönlicher Eindruck sei aber ein anderer, so die Mitinitiantin der Anti-Kesb-Initiative. (sf)